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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 159

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
159 a. Neapel. Das Land südöstlich vom ehemaligen Kirchenstaate zwischen den Flüssen Liris und Sele und zwischen dem Apennin und dem Tyrrhenischen Meere ist das einst als außerordentlich fruchtbar gerühmte und noch jetzt „das glückliche" genannte Campanien. Drei Busen schneiden tief in die Küste ein: der nördliche, in den der erstgenannte Fluß mündet, der Busen von Gaeta; der südlichste, der den letzt genannten Fluß aufnimmt, der Golf von Salerno; der mittlere, als ein Viereck in das Land einschneidend, ist der herrliche Golf von Neapel. An dem nördlichen Einschnitt liegt in entzückend schöner Lage die Hptst. Neapel mit 440,000 E. vom Ufer allmälig emporsteigend und vom Fort Sant Elmo, das die Staatsgefängnisse enthält, überragt. Die schönste der engen, aber ungemein be- lebten Straßen ist die Straße Toledo; unter den Gebäuden sind das Theater Car- los, die Domkirche, die das Blut des h. Januarius enthält, das drei mal des Jahres flüssig werden kann, und das Museum Bourbou, das reich ist an Alterthümern, be- sonders aus Herculauum und Pompeji, zu nennen. Auf deu Plätzen lagern oder treiben sich die obdachlosen Lazzaroni umher, deren es 60,000 geben soll. Die Uni-- versität wurde von Kaiser Friedrich Ii. gegründet. Die erwähnten Städte Hereu- lanum und Pompeji (n. Stabiä) wurden 79 n. Chr. durch einen fürchterlichen Aschenregen des Vesuvs bedeckt. Ueber dem ersten steht jetzt das Städtchen Resina und in der Nähe das Schloß Portici. In neuerer Zeit hat man ganze Straßen und Plätze dieser Städte blosgelegt und so römische Wohnungen sammt ihrer Ein- richtung, Bäder, Amphitheater zc. wunderbar wohl erhalten aufgefunden. Der lieb- lichste Ort der Südküste des Golfs von Neapel ist das in einem duftenden Kranze von Myrthen, Orangen und Citronen liegende Sorrento, die Geburtsstadt Tassos, mit 16,800 E. Der majestätische Monte Sant' Angelo in der Nähe, 1462 m. 4500' h., der eine prachtvolle Aussicht über den Golf von Neapel, so wie über den von Salerno gewährt, versorgt Neapel und Umgegend mit Eis, das hier wirkliches Bedürfniß ist. Gaeta, Festung, 16,000 E., die letzte tapfer vertheidigte Zuflucht Franz Ii. 1860 und 61. Sechs Meilen westlich von dem schönen Golf von Gaeta liegt eine Anzahl kleiner unwirklicher Eilande, die Ponzasinseln, von den Bonr- bonen als Einkerkerungsorte benutzt. Eine derselben, Bandotina, ist das alte Pan- dataria, der Verbannungsort der Julia, der Tochter Augustus, sowie der jüngeren Julia, der Tochter jener. Salerno mit 27,000 E.; das früher bedeutende Amalfi, wo der Compaß erfunden, am Busen von Salerno. Eapna, durch seine Ueppigkeit im Alterthum berüchtigt, ist jetzt unbedeutend. Avellino, wegen der in jüngster Zeit dort aufgefundenen Steinkohlen von vorzüglicher Güte erwähnenswerth und für Italiens Zukunft deshalb bedeutungsvoll. Aus demselben Grunde sei erwähnt Be- nevento (Beneventum) im alten Samniterlande, jetzt Abrnzzo genannt, das sich vom Apennin nach dem Adriameer abdacht. Das betriebsame Aqnila mit 12,000 E. Südwestlich von hier liegt Tagliacozzo, (Taljakotzo) westlich vom Celaner See, wo 1268 Conradin von Carl von Anjou geschlagen wurde. Apulien, südlich vom Monte Gargano, ist weniger gebirgig. Darin das verödete Brindisi an Stelle des einst so glänzenden Brnndnsium. Tarent, 27,000 E. einst blühend und üppig (Tarentinischer Krieg, Pyrrhus). Festung Otranto, (Hydrnntnm) öde und verfallen. Bari, Hafenstadt, 50,000 E. Im nordöstl. Theile lag Cannä, berühmt durch Hannibals Sieg. Lecce, im Sporn, eine aufblühende Handelsstadt, 17,000 E. Calabrieu, der Fuß Italiens, ein gesegnetes aber sehr vernachlässigtes Land. Regg:o oder Rhegium an der Meerenge 21,000 E. Cosenza, 8,000 E. („Nächtlich am Buseuto lispeln bei Consenza dumpfe Lieder"). Das durch die Verweichlichung seiner Bewohner verrufene Sybaris ist verschwunden. b. Die Insel Sieilien 531 Qm. und 2 x/2 Mill. E. Durch welche Straße geschieden von Italien? Die Meerenge ist 3/4 Meilen breit. Die ehemals so gefürchteten Strudel Scylla und Charybdis sind jetzt ohne \
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