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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 172

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
172 erfüllte Gassen, elende dunkle Wohnungen. Die Dörfer find noch schlechter. Zante, „die Blume der Levante", ist schön, fruchtbar und handeltreibend; Hauptstadt Zante, 20,000 Einwohner. Das kleine Theaki ljthaka) sei als die Insel des Odysseus erwähnt. Frankreich. § 56. a. Grenzen. Dimensionen. Das westlichste Stück des Rumpfes von Europa ist Fraukreich. Auf wie vielen und welchen Seiten wird Frankreich von Land begrenzt? Von welchen Ländern? Auf wie vielen und welchen Seiten wird es vom Meere begrenzt? Von welchen Meeren? Welche natürliche Grenze liegt zwischen Frankreich und der Pyrenäenhalbinsel? Zwischen Italien und Frankreich? Und der Schweiz? Und zwischen Frankreich und Deutschland? Tie Franzosen hatten sich gewöhnt, das linke Rheinufer als Grenze zu betrachten und zu erstreben. Aber Flüsfe bilden keine Völkerscheide, wenigstens nicht zwischen Kulturvölkern. Wo Gebirge oder Meere als natürliche Grenze fehlen, „da muß die Stammverschiedenheit, welche die nur gewaltsam zu tilgende Grenzlinie der Abkunft, Sprache und Sitte erkennen läßt, in Be- tracht gezogen werden." (Kapp). Zu einer festen Bestimmung der Grenze zwischen Frankreich und Deutsch- laud kann daher nur ein Ueberblick der geschichtlichen Entwicklung ver- helfen, den wir deshalb folgen lasten. In Folge der Völkerwanderung hatten sich im südwestlichen Gallien (Frankreich) die Westgothen, im Rhonegebiet die Burgunder festgesetzt. Beide wurden vou den Franken vom Niederrhein aus unterworfen. Mehrmalige Theiluug des Frankenreiches führte zur Unterscheidung von Neustrieu im Gebiet der Seine und dem nordwestlichen Frankreich, Aquitanien im südwestlichen, in denen, wie in Burgund römische Sprache und Art vorherr- schend blieb, und Austrasieu im Stromgebiet des Rheins, in dem sich in Folge ununterbrochener Verbindung mit dem östlichen Mutterlande der ger- manische Charakter überwiegend erhielt. Unter Karl d. Gr. vereinigt, wurde das Reich 843 bekauntlich so getheilt, daß Lothar den linken Rhein und Italien erhielt. Als aber 869 Lothar's Sohn, Lothar Ii., der „Lotha- ringen" als Erbe erhalten, starb, theilten Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle dieses Land im Vertrage zu Mersen 870 nach der Sprachgrenze uuter sich so, daß das Mosel- und Maasgebiet und das Land zwischen den Vogesen und dem Rhein an Deutschland fiel. Die spätere Erwerbuug Bur- guuds (1032) konnte keinen Bestand haben, weil das untere Rhonegebiet, ,,die Brücke zwischen Frankreich und Italien", durchaus romanisches Land ist. So ist das ganze linke Rheingebiet, d. h. das Gebiet sämmtlicher linken Zuflüsse des Rheins bis zur Wasserscheide zwischen Seine und Maas uraltes rechtmäßiges deutsches Besitzthum, eine Thatsache, die nicht dadurch geändert werden kann, daß Frankreich, nachdem es die Ansprüche der englischen Könige auf den franzöfifchen Thron im 14. und 15. Jahrhundert siegreich zurück-
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