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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 195

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
(W>, l!r----—--Tr^—: ^ Mi 195 berge, in drei Terrassen: die erste bilden die Regli, bis 1495 M. 4600', mit dichten Waldungen; die zweite die Halen, bis 2012 m. 6500', waldlos, mit den reichsten Viehweiden und üppigsten Alpenpflanzen bedeckt; die dritte, die Turnen, bis 2600 m. 8000', besteht aus nackten, wild und thurmartig emporstarrenden Granitselsen mit sast senkrechten Wänden. So fällt die eine Seite des Kryvan sast senkrecht 1300 m. 4000' tief ins Kaprorvarthal hinab von einer Scheitelfläche, die mir 15—20 Schritt lang und 10 Schritte breit ist. Die höchsten Gipfel gehören aber nicht dem Hauptrücken und der Wasserscheide an, sondern liegen außerhalb derselben, durch Querrücken mit jenem verbunden. Die beträchtlichsten sind im O. die Lomnitzer Spitze 8328' (2706 in.), nordwestlich von ihr der Eisthaler Thurm 8324' (2805 m.), westlich von ihr der Kryvan 2470 m., südöstlich die Gerlsdorser Spitze 8374' (2723 in.). In den tiefen Schluchten dieses Theils, aber nicht unter 1625 m. 5000' hoch, liegen auch die meisten der kleinen grünen Bergseen, von den Anwohnern Meeraugen genannt, welche von dem 10 Monate im Jahre die höchsten Berge deckenden Schnee gespeist werden und in ihren dunkeln Bassins selbst im höchsten Sommer ihre grünliche Eisdecke nicht ver- lieren. Die Niedere Tatrakette (auf den Karten oft fälschlich als „Lip- tauer Gebirge" bezeichnet) südlich und parallel der vorigen zwischen Waag und Gran heißt in ihrem östlichen Theile Kralowh Holä (1940 m.), im mittleren Djnmbir-Gebirge (2030 m.), im westlichen Fatra-Gebirge. Südlich von der vorigen fällt zwischen der oberen Gran nördlich, dem Hernad östlich und der (des) Eipel südlich das Ungarische Erz- gcbirge in Terrassen zur Ebene ab und wird in das westliche und öst- liche getheilt. Das erste, aus Porphyr und Trachyt bestehend, birgt Erzgänge edler Metalle, das zweite, ein Talkschiefer- und Conglomerat- gebirge, beträchtliche Lager von Eisenerz. Dieses Gebirge ist von zahl- reichen deutschen Colonien besiedelt. 3. Das östlich an die Tatra sich reihende Karpathische Waldgebirge ist schon kurz charakterisirt. Es ist so wenig bewohnt, daß es „die einsamste Stelle von Mitteleuropa" genannt worden. Besonders bemerkenswert ist ein Zweig, den es zwischen den Flüssen Hernad und Torissa im W. und Bodrog (Bodrok) und Topla im O., welche rechts der oberen Theiß zu- gehen, nach S. sendet, in seinem nördlichen Theile das Salz bürg er Ge- birge, in seinem südlichen Hegyalla (Hedjalja) genannt, 7 Meilen lang, voll erloschener Vulkane, reich an malerischen Formen und üppiger Vege- tation, das berühmte Land des edlen Tokayer Weines, den zuerst im Jahre 1244 dorthin gerufene italienische Colonisten angepflanzt haben sollen. Die vielbesuchte Weinlese in der Hegyalla ist so zu sagen das ungarische Na- tionalsest. 4. Am südöstlichen Ende des Waldgebirges erheben sich die Karpathen auf's Neue zu beträchtlicher Höhe und umgürten das ca. 1000 Qm. große Siebenbürgische Bergland unter dem allgemeinen Namen Transsylva- nische Alpen. Die 40 Ml. lange zweifache Ostkette hat eine mittlere Höhe von 1300 m. 4000' mit 1625—1950 m. 5—6000' hohen Gipfeln "und 13*
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