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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 198

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
198 Jetzt sucht man sie durch Dämme in Schranken zu halten. Nach einem Lause von 100 Ml. mündet sie unfern der Grenze Ungarns oberhalb Semlin in die Donau. Das 50 Ml. lange und 12 Ml. breite Gebiet zwischen Donau und Theiß, das Land der Pußten, d. i. „wüstes, leeres Gefilde", besteht aus Flächen tiefen, lockeren Sandes, Haide- und Sumpfstrecken, dem mit Salz überzogenen Grunde ausgetrockneter Seen. Dazwischen liegen zerstreut große von schönem Vieh belebte Tristen, über welche weißgetünchte Meierhöfe, auch wol „Pußten" genannt, und einzelne weit aus einander liegende, stark be- völkerte Dörfer sich erheben, deren stämmige rohe Bewohner ein Hirten- und Nomadenleben führen. — Auch das Tiefland links der Theiß ist desselben Charakters. Nach Aufnahme der Sau schlägt die Donau östliche Richtung ein. Südlich von Weißkirchen, bei Alt-Moldawa zwängen 650 m. 2000' hohe Felsen den gewaltigen 585 in. breiten Strom in eine 18 Ml. lange furchtbare Felseuschlucht ein, die Klissnra (clausura) oder Eisernes Thor, die ihn stellenweis, wie oberhalb Orsowa, in dem eigentlichen Eisernen Thore, Demir Kapi, bis auf 117 m. Breite zusammenpreßt. Nach heftigen Stürzen und Wirbeln über Klippen und Felsbänke verläßt er bei Kladowa die vielgewundene Felsengasse und tritt in das Tiefland der Walachei. c. Das Klima des Tieflandes ist ein vorherrschend continentales mit heißen Sommern und strengen Wintern, und selbst im Sommer wechselvoll, namentlich kalte Nächte nach glühend heißen Tagen bringend. Warum? Die Sommer sind meist regenarm. Warum? Der ungarische Winter ist z. B. strenger als der der dänischen Inseln. Wie erklärt sich dies? Der Holz- und Mineralreichthum (edle Metalle, Eisen, Salz) der Gebirge ist sehr bedeutend; Getreide, Wein und Obst erzeugt das Land in Ueberfluß; die Rinder-, Pferde-, Schweine- und Schafzucht ist in den gras- reichen Steppen die gewöhnlichen Vorstellungen weit übersteigend, so daß Ungarns Fruchtbarkeit sprüchwörtlich geworden ist. Der Anbau ist der- selben jedoch noch nicht überall entsprechend, und die Verwerthung der Pro- ducte nach Außen noch durch die Schwierigkeit der Schiffahrt auf der Donau, namentlich stromaufwärts, sehr beschränkt, obwohl Dampfschiffahrt und Eisen- bahnen (so die zwischen Trieft und Siffek) jetzt diesen Uebelstand verringern. Welche Nebenflüsse der Donau bilden gleichfalls Straßen nach dem W.? Die Quellen der Nebenflüsse der Sau: Kulpa, Unna, Drina liegen dem adriatischen Meere nicht fern. Die Donau aber ist die große Straße, auf welcher deutsche Bildung nach Osten vorzudringen berufen ist. § 59. Die Staaten des Donau-Tieflandes. Die jenseit der Leitha, des Grenzflusses zwischen Oesterreich und Ungarn, gelegenen Länder, die transleithanischen Länder, umfaffen Ungarn, Siebenbürgen und Kroatien mit (^lavonien und der Militärgrenze.
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