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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 216

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
216 Tie Hebriden, ca. 300 Inseln, zusammen ca. 147 Qm., nur zum kleineren Theil bewohnt (150,000 E.), deren innere Reihe, von den äußeren durch den Great Minch getrennt, besonders ganz den Charakter der Westküste Schottlands trägt, voll nackter, mit Haidekraut bewachsener Berge. Das fast gänzlich fehlende Holz ersetzen auch hier die Kohlen, deren Abbau, Viehzucht, Fischerei und das gefährliche Einsammeln der Tunen aus den Nestern der Eidergänse die armen, unwissenden Einwohner beschäftigt. Die größte der äußeren Inseln ist Lewis, durch das Kaledonische Meer von Nord- Westschottland geschieden, 37 Qm., voller Berge und Moräste, mit beträchtlicher Vieh- zucht und Fischerei. Die größte und nördlichste der inneren ist Skye, eben so groß, felsig und morastig, reich an Seevögeln und Fischen. Südlicher Mull, 16 Om., desselben Charakters. Westlich von ihr die kleine Insel Stasfa, mit der berühmten Fingalshöhle, so genannt zu Ehren Fingals, dessen Thaten der gälische Sänger Ossian um 300 n. Chr. besingt, 120 m. lang, 6—16 m. br. und 23—38 m. hoch, deren Boden das wogende Meer bildet, deren Decke und Wände aus Basaltpfeilern bestehen, die zu beiden Seiten der letzteren einen ziemlich bequemen Weg durch die- selbe bieten. Ter Nordostküste vorgelagert sind die Orkney-Inseln, 77 an der Zahl, kaum zur Hälfte bewohnt, meist flach, mit ziemlich fruchtbarem Boden auf felsigem Unter- gründe, weniger öde, als man nach ihrer Lage erwarten sollte. Die Bäume werden zwar nur 3—4 in. hoch, aber die Wiesen find frisch und grün, da das Klima feucht und mild; daher denn die Bewohner außer Fisch- und Seevögelfang besonders Vieh- zucht treiben; aus Seetang brennen sie Soda. Die größte Insel ist Pomona oder Mainland, d. i. Hauptland. Ungefähr 12 Ml. nördlicher noch liegen die Shet- lands - Inseln, etwa 100 an der Zahl, von denen einige 30 bewohnt sind, mit beträchtlichen wild ansgethürmten und zerrissenen Felsbergen und darum und der nördlicheren Lage wegen weit unwirklicher als die Orkneys. Sie haben Rindvieh, Schafe mit sehr guter Wolle, Ponnies in ganzen Herden, wildes Geflügel. Die Heringsfischerei ist sehr ergiebig. Die größte Insel heißt auch Mainland und ihr Hauptort Lerwick ist der Sammelplatz der engl, holländischen und dänischen Herings- fischer und Walfischfänger. Iii. Das Königreich Irland. 1530 Qm. „Die grüne Insel" Erin mit ihren von dem Ocean zerrissenen Küsten, ihren malerischen Bergen, deren Gipfel mit rothblühendem Haidekraut bedeckt sind, ihren klaren Süßwasserseen in weiten Thälern, ihren von Felsen stür- zenden Bächen, ihren weit gestreckten Feldern und Weideländern, ist trotz alles Zaubers doch ein düsteres und melancholisches Land. Weit ins Land hinein läßt der Sturm, außer an besonders geschützten Orten, keinen Baum aufkommen, der einem Singvogel Raum für fein Nest böte; unter dem dünnen Gras der Wiesen, die von schwarzen Sümpfen begrenzt, dehnen sich ungeheure Lager von Tors; elende Erdhütten, kaum menschlichen Wohnungen ähnlich, liegen zerstreut umher, die Buchten und Seen vereinsamt; die kräftigen und wohlgestalteten Bewohner (5,400,000) leben in grenzenloser Armuth, Un- wissenheit und Rohheit. Seit der Eroberung durch die Engländer lebt der Groll in den Herzen der katholischen Iren gegen ihre protestantischen Unterdrücker bis heute fort und macht sich in Feindseligkeiten und öfteren Aufständen Luft (Ferner).
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