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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 223

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
223 sickern versagen. So bilden sich überall Bergseen, die ihr Wasser in raschem Lause wieder zum Meere senden. Aus welcher Seite ist der Lauf der Flüsse natürlich am kürzesten und jähesten? Welchen Schluß gestattet die Zerrissenheit der West- und Nordwestküste? Die Stürme des Meeres und die ihm wieder entgegenstürzenden Flüsse haben diese meilenlangen und ost 975 m. tief eingeschnittenen Fjorde gegraben, an denen sich das Leben ent- wickelt, in deren gesichertem Grunde die Handelsstädte in grünenden und blühenden Thälern liegen. Ja, die Felsenmauern der losgerissenen Inseln schützen die dahinter liegende Küste, und in den Engen zwischen jenen und dieser, wie in den Westfjords der Losoden bergen sich und laichen im Frühjahr die Fische (Hering und Kabeljau), die dann massenhaft zu bequemem Fange sich bieten. Die gefährlichen, mehr als die Kälte die Vegetation zurückdrängenden Stürme kommen von Osten. Welcher Wind bringt der Westküste Norwegens reichlichen Regen? Was für Wetter muß derselbe Süst- Westwind Schweden bringen? Warum? So werdeu wir es erklärlich finden, daß es am Nord-Cap und dem nördlichen Höhenzuge nur Moose und Flechten (die Rennthierflechte, islän- disches Moos) und Löffelkraut, am Fuße der Berge auch wohl im Sommer Vergißmeinnicht, Veilchen u. a. Blumen, weiter nach S. Preißelbeeren, dann Erdbeeren, Wachholderbeeren und kleine niedrige Büsche von Birken giebt, die je näher dem Polarkreise an Höhe und Umfang wachsen. In diesem nur von wandernden Lappen bewohnten Pstanzengürtel der Mose (Vergl. § 22) hausen (außer dem Rennthier) Seehunde, Bären, Polarfüchse, See- Vögel. Südlich vom Polarkreise beginnen die Nadelhölzer, die, wechselnd mit Birken, große Waldungen bilden, während Erlen und Weiden die Bäche säumen, zu deren Seiten kräftiger Graswuchs die Zucht der Ziegen, Schafe, kleiner Pferde und Rinder, auch wohl ein dürftiger Acker den Anbau von Gerste, Hafer und Roggen, gestattet. Etwa vom 64° ab gedeihen unsere Laubhölzer und Obstbäume. Die Flüsse der westlichen Abdachung sind natürlich nur kurz. Welcher parallelen Richtung folgen fast alle Flüsse der östlichen? Der nördlichste, die Torneä, 50 Ml. lang, der Grenzfluß gegen Rußland, kommt aus einem See gl. N. in Lappland. Die Lules-, deren beide Quellflüsse eine Menge Seen verbinden, bildet wie die übrigen bei jeder Stufe des Landes beträcht- liche Wasserfälle, von denen einer .130 m. hoch in enger Felsenkluft. Die Umea bildet einen solchen noch kurz vor ihrer Mündung (in welchen Theil der Ostsee?). In das südliche Becken des Bosnischen Meerbusens ergießt sich durch einen langen Fjord der Dal Elf, aus Ost- und West-Dal Elf sich bildend. Südlich von ihm liegen die größten der unzähligen Seen. Der Wenersee, 94 Qm., durch 2 Halbinseln und eine Jnselreihe in zwei Hälften geschieden, in welchen 30 wasserreiche Flüsse sich ergießen. Er sendet als einzigen Abfluß den Götha Elf in das Kattegat, den trotz seines Wasserreichthums die Trollhättafälle zur Schiffahrt ungeeignet machen, so daß ihm zur Seite der Trollhätta Kanal angelegt worden. Südöst- lich von jenem liegt der sagenreiche Wettersee, 33 Qm., merkwürdig durch
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