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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 233

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
233 Einfluß des nördlichen Eismeeres weit über den Polarkreis südlich hinaus geltend? Warum um so mehr, je weiter nach Osten? Auch in dem nächstfolgenden Striche vom Polarkreise bis zum 58, im O. bis zum 57° dauert der Winter noch immer 6—7 Monate und ist streng und schneereich. Die Newa (60°) ist 6 Monate mit Eis bedeckt. Welche Bäume sind in diesem zweiten Strich vorherrschend? In ihm be- ginnt der Getreidebau. Warum sind die Ostseeprovinzen darin weit ergie- biger als die östlichen? Wodurch wird überhaupt das Klima jener, obwohl noch immer streng im Vergleich zu den westlicheren Länder Europas, weit milder? Der angenehmste und fruchtbarste und folglich der bevölkertste Strich ist das weite Gebiet zwischen dem nördlichen und südlichen Landrücken vom 57—50°, reich an Roggen und Lein und mit üppigen Laubwäldern, uameut- lich Linden bedeckt, dem Ackerbau mehr als dem Obstbau günstig. Auf weiten Wiesenflächen wird Viehzucht, namentlich auch Pferdezucht mit Erfolg betrieben. In den Wäldern Livlands, Litthauens und Preußens giebt es Wölfe und Elennthiere, ja noch Auerochsen. Zu den Seiten der Wolga und am Ural liegen unermeßliche Steiukohlenflötze und in den hierher gehörigen Gebieten des Gebirges finden sich die berühmten Gold- und Platiua-, sowie reiche Eisen- und Knpsergrnben. Der südliche Strich vom 50° bis zum Schwarzen Meere und dem Kaukasus und von der Mündung der Donau bis zur Uralmündung ist fast nur Steppe; wechselnd ans Sand oder Thon mit einer nur dünnen Decke fruchtbarer Erde, östlich vom Don sogar aus sehr salzhaltigem Boden be- stehend. Diese Bodenbeschaffenheit, obwohl den Baumwuchs au sich nicht verbietend, ist dennoch die wesentliche Ursache des fast gänzlichen Mangels der Bäume, der die Steppe besonders charakterisirt. Allerdings wirken auch die klimatischen Verhältnisse mit ein. Dem kalten Ostwinde ist das Land geöffnet (wie so?), und eben so offen steht es dem heißen Südwinde. Der Winter ist kalt und stürmisch. Wenn im Frühling der schmelzende Schnee die dünne Erdkruste in Schlamm verwandelt hat, schießt rasch ein üppiger Graswald von 1—2 m. Höhe, in den Bodensenkungen und an den Ufern der Flüsse 3—6 m. hohes Schilf empor, eine Vegetation, die durchaus keinen langsam wachsenden Baum aufkommen läßt. Mit dem Juni beginnt der Monate lang regenlose heiße Sommer, der die Feuchtigkeit ver- zehrt und das Gras verdorren läßt. (Vergl. Tnran.) Nur einzelne Gegenden am Meere sind dem Ackerbau günstig. Mit welchem Theile Italiens liegt der südliche Strich unter gleichen Breiten? Warum gedeihen hier dennoch (mit geringer Ausnahme) die dort heimischen Südfrüchte nicht? Von den ca. 80 Mill. Bewohnern des Tieflandes gehört die Mehrzahl dem Stamme der Slaven an, die in 55 Mill. Rnffen und in 8x/2 Mill. Polen zerfallen. Von den 3x/2 Mill. Deutschen (vorzugsweise in Preußen) kommen 17 5,000 auf Esthlaud, Livland und Kurland neben dem litthanischen Stamme. Außerdem giebt es ca. 2% Mill. Juden. Der Mongolischen Race gehören der Finnische Stamm, die Lappen und Samojeden, die Liven
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