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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 238

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
238 e. Südrußland oder Aeurußsand. Lange Zeit türkisches Besitzthum, wurden diese Gebiete allmälig seit 17 74 an Rußland abgetreten, das beharrlich das Schwarze Meer zu ge- Winnen suchte. Die Bedeutung dieser Küstenländer für den Handel hatten schon die Griechen erkannt, die trotz der wilden Scythen dort Colonien gründeten, und im Mittelalter hatte Genua dort blühende Städte. Heute sind es besonders Deutsche, über 100,000, die dort als Ackerbauer oder Kaufleute sich nieder- ließen und der Civilisation die Wege bahnten. Im Lande der Donischen Kosaken, die Viehzucht und Fischerei, auch Getreide- und Garteubau (in deu fruchtbaren Flußniederungen) treiben, alle, als vortreffliche Reiter, zu 25 Jahre langem Kriegsdienste zu Pferde verpflichtet sind und unter einem eigenen Anführer, Hetmann, stehen: Alt-Tfcherkask, auf einer Jufel des Don, früher der Sitz des Hetmann; jetzt ist es Neu-Tscherkask, in gesünderer Lage, mit 17,000 E. Jekaterinoslä-w am Dnjepr, oberhalb seiner Wasserfälle, mit 23,000 E. Taganrog am Asowischeu Meere, aber hoch gelegen, lebhafte Fabrik- und Handels- stadt mit 25,000 E. und der Statue Alexanders I., der hier 1825 starb. Cherson am Liman des Dnjepr, regelmäßig und wohl gebaut, mit Hafen, Schiffswerften, be- trächtlichem Handel und 46,000 E> Nikol^j ew, neue und schöne Stadt mit Hafen und Schiffswerften, 68,000 E. Odessa, 1793 angelegt, erste Handelsstadt am Schwarzen Meere, Handels- und Kriegshafen, mit besonders reichem Getreidehandel und einer Universität und vielen Fabriken, 162,000 E., die ein Gemisch aller Völker Europas und Asiens. — In Bessarabien, zwischen Prnth und Dujestr, einem Theile des 1812 abgetretenen türkischen Gebietes nördlich der Donoumündnngen, liegen: Kischinew, 104,000 (£., Hauptstadt an einem Nebenflusse des Dujestr, mit bedeutender Viehzucht, beträchtlichem Weinbau und Handel. Akjermän, feste Stadt an der Müuduug des Dujestr mit Fabriken und lebhaftem Handel, 30,000 E. In der Nähe sind 23 deutsche Niederlassungen und einige Salzseen, die lohnende Aus- beute gewähren. Bender, feste Stadt am Dnjestr mit 24,000 E., bekannt durch Karls Xii. Aufenthalt 1709—1712 (in dem nahen Dorfe Warnitza). Die Halbinsel Krim oder Taurieu, das Tauris der Griechen (Jphygenia in Tanris), einst eine Insel, die allmälig durch Anschwemmung mittelst des schmalen Isthmus dem Festlande verbunden, 360 Qm. groß, ist im N. baumlose Steppe, im S. aber von dem reichbewaldeten und reizende und fruchtbare Thäler bildenden Taurischeu Gebirge durchzogen, dessen höchster Berg Tfchatir (Tschadür) Dagh sich 1527 m. erhebt. Der südliche durch jenes Gebirge vor den die Steppe heim- suchenden Stürmen geschützte Saum der Insel hat ein mildes Klima, das den Anbau von Wem und Südfrüchten begünstigt. Die Tataren, die ehemaligen Beherrscher der Krim, bilden noch jetzt die Hauptbevölkerung, die hauptsächlich von Viehzucht lebt. Die jetzige Hauptstadt ist Simseropol am Nordfuße des Gebirges, auch Akmet- schet uach dem Tatarenviertel benannt, hat 18,000 E. Baktschissarä.j, 12,000 E. und Feodosia waren alte Residenzen der Tataren-Chane. Sebastopol, 1785 amphitheatralisch auf einer Anhöhe an einer tiefen Bucht der Westküste angelegt, mit großem Hafen, der vor der Zerstörung 1855 Rußlands bedeutendster Kriegshafen des Schwarzen Meeres war. Kertsch auf der östl. Halbinsel gl. N., nahe der Stelle des alten Pantikapänm der Griechen, so wie Jenikale an der Meerenge gl. N. auf be- trächtlicher Höhe liegend, wurden 1855 gleichfalls zerstört. f. Westrußland. Es erstreckt sich von den Karpathen bis zur Ostsee und wurde bei den 3 Theilnngen Polens gewonnen.
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