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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 278

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
278 züglich aus Syenit und Porphyr bestehende Oberlausitzer Bergland im östlichen Theile Sachsens sind vielfach von Basalt und Phonolith durch- setzt, am nördlichen Fuße gleichfalls mit zum Theil sehr fruchtbarem Dilu- vium bedeckt und enthalten Stein- und Braunkohlengebilde, wie im Plauen- schen Grunde bei Dresden und in der Gegend von Zittau. Braun- kohleulager finden sich auch, obwohl nicht immer von besonderer Güte, im nördlichen dem deutschen Tieflande angehörenden Sachsen, wie bei Würzen, die jedenfalls mit denen des vorgenannten im Zusammenhange stehen. Die Ablagerungen dieser Formation sind häufig mit einem fetten und kieselreichen und darum plastischen und feuerfesten Thon bedeckt, der den Thonwaaren- brennereien von Waldenburg 2c. vorzügliches Material liefert. Groß und augenfällig ist der Einfluß des Kohlenreichthums, namentlich der Steinkohle, auf das Leben in ihrem Bereich und darüber hinaus. Fabriken aller Art bedecken das Land und wachsen noch fortwährend empor; jährlich vermehrt sich die Bevölkerung jener Gegenden, und ein ungemein lebhafter Verkehr, befördert durch die zahlreichen, wenn auch noch immer nicht ausreichenden Eisenbahnen, hat sich in ihnen entwickelt. Der vortreffliche Quadersandstein des Elbthals, ein vorzügliches Baumaterial und ebenso brauchbar zu Mühl- steinen und Bildhauerarbeiten, beschäftigt nicht nur eine Menge Arbeiter, sondern ist auch durch seine grotesken Bildungen in der viel besuchten Sächsischen Schweiz eine Quelle des Gewinnes für die Bewohner. Die Bergabhänge und Hügel nördlich der Linie von Dresden sind zum Theil mit Wein bepflanzt, die fruchtbareren Höhen mit Waldungen bedeckt und in den Thälern und Ebenen wechseln Wiesen und ertragreiche Felder. Dies Alles macht Sachsen zu einem sehr gesegneten, industriereichen, und Handel- treibenden Lande. Das Königreich Sachsen hat sich aus der 926 von Heinrich I. gestifteten Markgraffchaft Meißen entwickelt, die 1127 Kaiser Lothar Ii. dem Grafen Conrad von Wettin erblich übertrug. Nach Heinrich Raspe's Tode ward auch Thüringen damit vereinigt, und als 1420 das anhaltinische Herzogs- haus von Sachsen-Wittenberg ausstarb, verlieh Kaiser Sigismund dem Markgrafen Friedrich dem Streitbaren für ihm im Hussitenkriege ge- leisteten Beistand 1422 jenes Herzogthum und die Ehurwürde. Im Jahre 1485 theilten sich die (von Kunz von Kauffungen geraubten) Brüder Ernst und Albert in die sächsisch-thüringischen Länder und zwar so, daß Ernst, der Stifter der Ernestinischen Linie, Wittenberg und den größeren Theil von Thüringen, Albert, der Stifter der Albertinischen Linie, Meißen mit Dresden und Leipzig und dem Reste von Thüringen erhielt. Nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 erhielt Moritz und mit ihm die Albertinische Linie die Ehurwürde, während dem Ernestinischen Hause (den Nachkommen Johann Friedrichs) nur die thüringischen Lande Jena, Weimar, Eisenach und Gotha verblieben. Die Erwerbung der Polnischen Krone durch Chursürst August den Starken 1697 hat dem Lande keinen Segen gebracht. Da- mit verzichtete Sachsen auf die bisher geübte Führerschaft der Protestanten, die nunmehr auf Brandenburg überging. Nach Preußens Niederlage bei Jena schloß sich der Chursürst Friedrich August eng an Napoleon an und
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