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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 288

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
288 Der Schwarzwald besteht in seiner gesammten Basis hauptsächlich aus Gneiß, Granit und Porphyr; diese ist aber nördlich vom Quellgebiet der Murg so mit Bundsandstein überdeckt (§ 43a.), daß sie nur sehr vereinzelt in den tiefsten Thälern zu Tage tritt. Auch zwischen Murg und Kinzig bildet der Bundsandstein alle höheren Berge und Plateaux, während die Thäler jedoch Granit und Gneiß zeigen; im S. treten die krystallinischen Ge- steine immer häufiger auf und bilden Kuppen, schroffe Felsen und euge Felsen- thäler, wie das Hölleuthal oberhalb Freiburg. Die hochgelegenen Sand- steinplateaux sind natürlich quellenarm, unfruchtbar, mit Nadelholz oder Moor bedeckt und fast unbewohnt, während die Granitgebiete reich an Quellen mit starkem Gefäll, mit Laubholz, Wieseu und Feldern und mit Ortschaften be- deckt find, sowie durch ihre Erzgänge Veranlassung zum Bergbau, wie in dem südwestlichen von der Wiese durchströmten Gebiet, und durch ihre kalten und warmen Mineralquellen zur Errichtung von Bädern, wie Baden-Baden (Wildbad s. Würtemberg) u. a., gegeben haben. Die Kohlenformation ist nur dürftig vertreten. Den Hauptreichthum des Gebirges bildet der Wald, über desfen mannichfache Verwerthnng schon in § 43 die Rede gewesen. Am dichtesten drängen sich die kleinen industriereichen Städte, sowie die acker- bautreibenden Dörfer an dem meist mit fruchtbaren Diluvialgebilden über- deckten Rande des Gebirges zusammen, während der Handel natürlich am Rheinstrom und den größeren Nebenflüssen desselben blüht. Berthold der Bärtige, von den Grafen von Breisgau abstammend, erbaute im 11. Jahrh. in der Nähe von Freiburg die Burg Zühringen. Von ihm stammen die Grafen von Zähringen, welche nach beträchtlicher Aus- dehuung ihrer Besitzungen 1130 den Titel Markgrafen von Baden an- nahmen. Einer derselben, der Markgras Georg Gottfried von Baden- Durlach verfocht die Sache des unglücklichen Friedrichs V. von der Pfalz im dreißigjährigen Kriege. Markgraf Karl Friedrich vereinigte nach mehr- fachen Theiluugeu das badische Stammland, das in Folge der Napoleonischen Kriege bedeutend vergrößert und 1806 zum Großherzogthum erhoben wurde. Die politische Eiutheiluug des Landes hat sehr oft gewechselt; jetzt ist es in 11 Kreise getheilt, die nach den folgenden mit * bezeichneten Städten benannt werden; wir behalten die frühere Eintheilung in nachstehende 4 Kreise bei. 1. Der Mittelrheinkreis. Karlsruhe* (Carlsruhe), Haupt- und Residenzstadt, 43,000 E., Iv2 St. vom Rhein entfernt, in sandiger Gegend, im Nw. vom Hartwalde umgeben, 1715 nach der Laune des Markgrafen Karl Wilhelm hier angelegt und nach ihm benannt, mit 11 gradlinig und fächerartig von dem halbkreisförmigen Schloßplatz aus ermüdend regel- mäßig laufenden Hauptstraßen, die von anderen quer durchschnitten werden. In dem Schloßgarten steht Hebels Denkmal. Die polytechnische Schule hat einen ausgebreiteten Ruf. Die entfernteren Umgebungen sind sehr schön. Durlach, 1 Stunde östlicher, die frühere Residenz, in fruchtbarer Ebene, hat Fayencefabriken. Bruchsal, 11,000 E., an der rechtsrheinischen Eisenbahn, nördlich, ehemals Sitz des Fürstbischofs von Speier. — Pforzheim, 23,000 E., an der Enz, eine der wichtigsten Fabrikstädte des Landes, mit berühmten Bijouteriefabriken, Eisen-
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