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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 333

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
H'alys der Alten, der ihn durchbricht, bis zu dem Ida Homers und dem Cap Baba am Aegäischen Meere das Bithynisch-Paphlagoyische Rand- gebirge genannt wird, das, alsdann die Westküste begleitend, dem südlichen sich anschließt. Alle diese Gebirge sallen nach dem Meere in steilen, reich bewaldeten und sehr fruchtbaren Terrassen ab, zumal auf der durch größere Flüsse und öfteren Regen bewässerten Nordseite; nach der Mitte aber sinken sie allmälig zu einem 975—-1625 m. 3— 3000' hoch gelegenen Plateau hernieder, das aber auch einzelne Bergzüge und isolirte Höhen besitzt, wie den Antitanrus, parallel dem Taurus. In dem Arghi Dagh oder Erd- schisch, dem Argäus der Alten, einem früheren Vulkan mit zwei erloschenen Kratern, bei Kaisarieh (Cäsarea) und östlich des Salzsees Tus Tschölli, erhebt sich das Land sogar am höchsten, fast 4225 m. 13,000'. Der vor- erwähnte Kisil Jrmak, der bedeutendste Fluß der Halbinsel, entspringt auf der Hochebene vonsiwas am Antitanrus. Das nördliche Randgebirqe wird östlich und westlich desselben von mehreren anderen Flüssen noch durchbrochen, westlich von dem Sakaria (Sagaris) und von dem vom Joa kommenden, durch Alexanders ersten Sieg berühmten Granikus, der ins Marmora- Meer mündet. Unter den Flüssen der Westküste seien der vielgewundene Mender, der alte Mäander, bei dessen Münduug Milet, und der Kedis, der Hermus der Alten, an welchem einst Sardes lag, erwähnt. Die Flüsse des Südrandes sind weniger beträchtlich und bemerkenswerth. Man vergleiche Kleinasien bezüglich der Randgebirge, der Erhebung des Innern, der Flußbitdung, der Begrenzung, der Einwirkung des Meeres ic. mit Iran. Fast das ganze Innere, einst der Sitz hoher Kultur und berühmter Staaten und glänzender Städte, von hoher Bedeutung für die Entwickelnngs- geschichte der Menschheit, reich an historischen Erinnerungen aus den Zeiten des Trojanischen Krieges, Homers, dessen Vaterland es wahrscheinlich, Crösus und Cyrus, Alexanders, der Kämpfe der Römer, der Kreuzzüge, bis es endlich seit 1400 unter den Händen der Türken vollends verwildert und verkommen, ist jetzt eine öde, kaum noch knltnrsähige Fläche. Steppen und Salzwüsten mit einer Menge salziger Seen, und Trümmerhaufen von Marmorqnadern frühester Cnltur und den Ziegelbauten der Römer, Byzan- tiner und Franken bedecken es überall. Das ist das traurige Bild des einst so blühenden Landes. Auf welches Klima lassen Lage und Erhebung des Laudes schließen? Welchen Einfluß übt die Verödung des Landes auf das Klima? Wie werden sich in klimatischer Beziehung die Küstenstriche von dem Innern unterscheiden? Die im Allgemeineil milde Nordostküste ist wie das Schwarze Meer oft heftigen Stürmen ausgesetzt, die hauptsächlich durch die Ausgleichung der von den Armenischen Hochflächen wehenden kalten Winde und der an dieser Küste herrschenden milderen Luft entstehen. Im Innern herrschen, wie in den früher beschriebenen Ländern, trockene, warme Sommer und kalte Winter. Unter den Producten der fruchtbaren Striche sind besonders Tabak, Baumwolle und Mohn, aus dessen Milchsafte Opium bereitet wird, zu erwähnen.
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