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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 335

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
31. u. 37° Nbr. oder vom Peträischen Arabien bis zur Bucht von Skan- dernn, und zwischen der Ostküste des Mittelmeers und dem Enphrat; im engeren Sinne nur den nördlich vom alten Phönicien gelegenen Küstenstrich. Wir fassen es in ersterem. Das in § 92 erwähnte Kalkgebirge, das wie die meisten anderen reich an Höhlen ist, umfaßt zunächst mit einem der Küste nahe tretenden Zuge die Bucht von Skanderun (Jskendernn oder Alexan- dretta), rückt von Antakieh (Antiochia) der Küste ferner und sinkt in meh- reren Terrassen zu ihr ab; im Osten aber bildet es ein Plateau, das allmälig zum Euphrat hin abfällt und weiter südöstlich in die Wüste sich verläuft. In Phönicien erhebt sich dasselbe von der früheren Höhe von ca. 650 m. 2000' zu zwei Parallelketten von 2275 — 2925 m. 7 — 9000', deren westliche der Libanon, deren östliche, an die sich dann gleichfalls wieder das mittel- syrische Hochland anschließt, der Antilibanon heißt; zu der letzteren gehört der beschneite 2925 in. 9000' hohe große Hermon. Beide setzen sich dann durch Palästina als gesonderte Plateanx mit einzelnen sie überragenden Höhen und Bergzügen in südlicher Richtung fort bis nach Arabien. Eine eigen- thümliche Bildung ist es, daß in der ganzen Ausdehnung von N. nach S. zwischen dem westlichen Randgebirge und der östlichen Erhebung mit wenigen Unterbrechungen ein großes Längenthal (Ghor) liegt, das von mehreren beträchtlichen Flüssen, theils nördlichen, theils südlichen Laufes, bewässert wird. In dem Thale zwischen dem Libanon und Antilibanon, dem fruchtbaren Cölefyrieu (Hohlsyrien), entspringen 2 Flüsse, der kleinere Leontes bei Baalbeck, der nach S. fließt und bei Sur (Tyrus) mündet, und der Orontes, der nach N. sich wendet und bei Antiochia sich ins Meer ergießt. Auf dem Autilibauou entspringt ferner der südlich gerichtete Jordan. Die östlichen Gebirge sind ganz kahl, die westlichen zum Theil reich bewaldet. An Syrien knüpfen sich große Erinnerungen: hier ist das gelobte Land der Hebräer, hier die Wiege des Christenthums; hier habeu die Assyrer, Juden, Macedonier und Römer gekämpft, und Ninns, Semiramis, Sesostris, Alexander, Pompejus, Marius, Antonius zc., Gottfried von Bouillou und andere' Helden der Kreuzzüge und endlich Napoleon I. gestritten. Welche Schlüsse in Bezug auf das Klima ergeben sich aus der Lage, Umgrenzung und Erhebung für den Küstenstrich und das Innere des Landes? Im nördlichen Syrien war Antiochia am Orontes einst eine große Pracht- volle Stadt, noch zur Zeit der Römer; das jetzige Antakieh ist ein öder Ort von ca. 20,000 E. Größer und wichtiger ist die jetzige Hauptstadt Syriens Haleb oder Aleppo in schöner durch einen Steppenfluß bewässerter Gegend, mit 75,000 E., von denen Vs Christen. Weiter aufwärts am Orontes liegen zwei belebte Städte, Hamah niit 30,000 E. und Höms (Heins, Emessa) mit 25,000 E. In Cölesyrien sind von Baalbeck, d. i. Sonnenstadt, dem Heliopolis der Alten, und ihren Prachtgebäuden und Tempeln, namentlich dem herrlichen Sonnentempel, noch großartige Ruinen vor- handen. Oestlich vom großen Hermon liegt am Saume der Wüste, in reizender, von Steppenflüssen bewässerter Gegend, in einem Garten von Palmen, Platanen, Cypressen, Obst- und Weinpflanzungen Damaskus, „das Auge der Wüste", mit den hellen Mauern und schlanken Minarets gegen den frischen Grasteppich lieblich abstechend, mit ihren Bazars, den Straßen von Läden, in denen die von den gewerbfleißigen Bewohnern gefertigten mit Gold und Silber durchwirkten Seidenshawls und Mäntel, sowie die früher berühmten Damascener-Säbel Käufern in allen Trachten, vornehmlich Juden, Griechen und Türken feil geboten werden. Der paradiesischen Natur und
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