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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 351

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
351 Lehre erinnernden Orang-Kubus (Oraug h. Mensch), die ihre Bambushütten auf den Zweigen hoher Bäume anbringen. Die bedeutendste Stadt des Südens ist Palembaug mit 40,000 E., dessen meist geschmackvolle Häuser zum großen Theil auf den Kanälen schwimmen, welche der Fluß Musi zwischen ihnen, statt der Straßen, bildet) Der Sitz des niederländischen Gouverneurs ist Padang (30,000 E.) im nörd- lichen Bezirke. Von den zu Sumatra gehörigen kleineren Inseln sind die wichtigsten Banka, südöstl. (Bankastraße) mit reichen und vortrefflichen Zinngruben, und Riouw iu der Malakastraße mit gleichnamigem lebhaften Handelsorte und Freihafen (15,000 E.) l>. Java (Dschg.wa), durch die Suudastraße von der vorigen getrennt, 240 Ml. l., 20 Ml. br., 2400 Qm. Lage und Richtung? Die Perle der niederländischen Be- sitzungen, reich gesegnet und schön; „aber neben dem Segen wohnt der Schrecken." Fünf und vierzig zum Theil der höchsten Berge des die Insel durchziehenden Gebirges sind thätige Vulkane, welche oft schon Dörfer und Pflanzungen sammt den Bewohnern unter Schlamm oder Lava begruben. Der höchste unter ihnen ist dersmeru, über 3575 m. 11,000' (nach Andern 4225 m. 13,000') h. Der Krater eines anderen (Telagabodas) ist mit einem weißen See schwefelhaltigen Wassers, V2 Stunde im Um- fang , ausgefüllt. Zwischen zweien derselben befindet sich das berüchtigte Giftthal Dscheng, aus dessen Boden tödtende Kohlensäure aussteigt. — Die Vegetation ist eine überschwenglich üppige. (Wie tragen die Vulkane dazu bei?) Farreubäume mit fein gefiederten Kronen, riesige Brodfruchtbäume, der eisenfeste Tekbanm, Feigen und Lor- beeren bilden die Säulen des Urwaldes, welche das undurchdringliche Geflecht der Schlingpflanzen, der Paulinien mit fußlangen scharlachrothen Blüthen, verbindet; dort wächst aber auch der Giftbaum, Pohou Upas, mit dessen Milchsafte unter Bei- mischuug anderer Substanzen die Snndainfulaner ihre Pfeile vergiften sollen; (ins Reich der'fabel gehört, daß er seine ganze Umgebung vergifte)' auf den Wurzeln der Bifsnsarteu wuchert die schmarotzende Riesenblume Raflesia; die Niederungen sind mit 50' hohen Bambusrohrwaldungen bedeckt. Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Zimmet, Vanille, Tabak und die peruanische Chiuchoua (s. Peru) werden eultivirt. In den Höhlen der Felsen, welche zum Theil die Südküste bilden, zu welcher das Gebirge steil abfällt, nistet eine kleine Art grauer Schwalben, deren aus einer gallertartigen Substanz bestehende Nester von den armen Bewohnern mit Lebensgefahr losgerissen und theuer verkauft werden, besonders an reiche Chinesen, zu deren Lieblings- speisen dieselben gehören. Die malayischen Bewohner, von gelblicher Hautfarbe, die Zähne und Oberleib zu färben lieben, leben höchst einfach und genügsam. Das ganze Meublement ihrer Bambushütten mit weit vorspringendem Dach (warum?) besteht aus einer Lagerstätte. „Durch Unterjochung und Ausbeutung im Dienste der Kaffeeeultur haben sie ihre selbständige Kraft und ihr Volksleben verloren." Der „weiße Mann" ist wegen seiner Gewalttätigkeit und Unsittlichkeit nicht ohne Grund verhaßt nud verachtet. Die wichtigsten Städte liegen alle ans der flacheren Nordküste. Im W. B an- tam, sonst blühend, jetzt, weil ungesund, verfallen; einige Meilen landeinwärts in gesunder Gegend Sirang (Ceram); weiter östlich Batavia, Sitz des Generalgouver- neurs, mit 151,000 E.; weiter östlich das jetzt bedeutende Samäraug, 58,000 E., tiefer im Lande Surakarta, Residenz eines der ohnmächtigen, aber abgöttisch ver- ehrten Vasallenkaiser. Der Insel Madura gegenüber liegt die schön und regelmäßig in holländischem Stile erbaute Stadt Surabaya mit 90,000 E., Javas bester Hasen und bedeutender Handelsort. 0. Borns», die größte der Sunda-Jnseln, wird vom Aequator und dem 132° Ol. in der Mitte gekreuzt. Ueber ihre Größe schwanken die Angaben; man schätzt sie auf 13,600 Dm. Ebenso weuig ist das Innere genau bekannt; die Berichte darüber find oft genug geradezu widersprechend; aber alle stimmen darin überein, daß die Boden- gestaltuug Borneos von der der vorigen wesentlich verschieden ist, daß Gebirgs- und Hügelland mit wenn auch wenig ausgedehntem Tieflande in ihm wechseln, daß die Berge nicht vulkanisch sind und daß das Land selten durch Erdbeben heimgesucht wird. Drei große Ströme, der im O. mündende Kotte, der südlich gerichtete Bandschar
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