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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 364

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
364 Welcher Wind führt Nord-Afrika Regen zu? Dies ist hauptsächlich in unserem Winter der Fall. Bis zu dem nördlichen Saume der Sahara, bis zu deu Höhen des Atlas in Marokko, Algier und Tunis dringen die Wolken vor. Hier geben sie ihren Niederschlag ab. Dann werden die Flüsse ur- Plötzlich zu wilden Strömen, die, weil man in srüheren Zeiten großentheils die Höhen ihrer Wälder beraubt hat, Alles verwüstend thalab stürzen, wäh- rend sie in den Sommermonaten als trockene Flußbetten daliegen. Entsprechend diesen klimatischen Verhältnissen ist die Vegetation in der Regenzeit eine tropisch üppige, während sie in der trockeueu, mit Ausnahme der Asrika eigenthümlichen Zwiebelgewächse, großentheils erstirbt. Unter den Pflanzen sind Afrika besonders eigen alle Arten von Palmen, viele Akazien, der Brotfruchtbaum (Boabab, Adansonia cligitata), der Manglebanm, riesen- hafte Schlingpflanzen, sowie Reis, Mais, Zuckerrohr, Kaffee und feurige Gewürze. Die Thier Welt zeigt neben den kolossalen Formen des Elephanten, des Rhinoeeros und des Flußpferdes und dem König der Thiere das schlanke Geschlecht der Antilopen, das schnelle Zebra und die langhalsige Giraffe, sowie eine Menge Affenarten; neben Schaf und Rind das Kameel, „das Schiff der Wüste" als Zuchtthier; neben dem Strauß und Geier bunte, geschwätzige Papageien und europäische Zugvögel. Unter den Amphibien sind das Krokodil und manche große und giftige Schlangen, unter den Jnseeten die Termiten und Heuschrecken zu erwähnen. Tie Bevölkerung besteht 1. aus eingeborenen Negern (s. § 18) der verschiedensten Stämme und Schattirungeu, hellfarbigen Berbern von kau- kasischer Race, im nördlichen Afrika, und gleichfalls kaukasischen Abessiniern und 2. aus eiugewauderteu Arabern, Juden, Türken und Angehö- rigen europäischer Nationen, sowie Malayen, die sich zum Theil mit den Ureinwohnern des südafrikanischen Dreiecks vermischt haben. Sie ist trotz der blutigen Fehden der wilden Stämme, trotz der Grausamkeit ihrer Des- poten und trotz der seit alter Zeit sie decimirenden Selaverei eine sehr zahlreiche — man schätzt sie auf 150—200 Mill. — wenn man bedenkt, daß überdies ungeheure Strecken ganz unbewohnt sind. Wie viel etwa auf die Qm. ? Verglichen mit anderen Erdtheilen und Ländern? Sie stehen auf niederer Culturstuse und sind der Mehrzahl nach Heiden; im Norden hat der Islam das in den ersten sieben Jahrhunderten dort ausgebreitete Christenthum großentheils verdrängt. § 101. Gebirge und Flüsse Asrikas. Die Gebirge Afrikas haben, soweit sie bekannt, die Eigentümlichkeit, daß sie nicht Central- oder Binnengebirge, sondern vorzugsweise Küstengebirge sind, welche von einem mehr oder weniger breiten ebenen Küstensaume sich terrassenförmig erheben und dann nach dem Innern in Plateaux verflachen.
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