1876 -
Leipzig
: Ed. Peters Verl.
- Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Mittelschule, Realschule, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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madenleben führen. Die zahlreichsten und mächtigsten derselben sind die Amakosa,
Amaponda und Amatemba.
Nördlich vom Natal bis zum Flusse Maputa, der nach nordöstlichem Laufe in
die Delagoabai fließt, wohnen die Znlukassern, Amazulu, ein kräftiger, kriege-
rischer Stamm.
Das etwa 5 Qm. große Becken der Delagoabai wird südöstlich durch eine
nach N. vorspringende, im Cap Colatto endigende Halbinsel und eine ihr vorge-
lagerte Insel geschlossen. Außer dem von Sw. kommenden Maputa münden eine
Anzahl kleinerer Flüsse in sie. In ihr liegen auch zwei kleine aber wichtige Inseln,
Jnyak und die Elephauteninsel, welche für die Beförderung der Erzeugnisse des
Innern Vortheile bieten. In der Delagoabai berühren sich ferner die englischen Be-
sitzungen des Transvaallandes (f. Centralafrika) mit den portugiesischen von Mozam-
bique, und beide Nationen liegen deshalb in Streit über Gebiete an derselben. —
Dreißig Meilen nordöstlich von ihr mündet der bedeutende Limpopo.
Zwischen dem Limpopo und dem noch größeren Zambesi liegt die flache,
sandige und sumpfige Küste Sosäla, die mit ihrem Hinterlande früher ein großes,
an Gold, Edelsteinen, Eben- und Sandelholz zc. reiches muhamedanisches Reich bildete,
dessen Hauptstadt Sofäla jetzt zerfallen ist. Auch Juhamb ana ist trotz seines guten
Hafens und des nicht unbedeutenden Handels ein elender Ort.
Nördlich vom Zambesi folgt die Küste Mozambique, an welcher die Portn-
giesen seit dem 16. Jahrhundert zahlreiche Niederlassungen besitzen.
Qnilimane, an der Mündung des nördlichen Zambesiarms im S. ist eine
lebhafte Handelsstadt mit 4650 E. — Mozambique, die Hauptstadt der portugiesischen
Besitzungen, mit ca. 8500 E., liegt V? Stunde von der Küste auf der größten der
vulkanischen Mozambiqne-Jnseln.
Die Suaheliküste, auch Zanguebar oder Zauzibar, die sehr ungesund ist,
bewohnen außer anderen Stämmen die Suaheli d. i. Tieflandbewohner. Die bedeu-
tendsten Orte liegen fast sämmtlich auf vorgelagerten Inseln. Von S. nach N. folgen
Monfia, Zanzibar und Pemba. Zanzibar, die bedeutendste, hat wohl 100,000 E.,
von denen 85,000 auf die Stadt gl. N. kommen. Auf dem Festlande liegen im S.
Qniloa mit 12,000 E., im N. Melinde, eine schöne und reiche Stadt mit der
Statue Vasco de Gama's.
Die 15,000 Qm. große Halbinsel Soms-li (begrenzt?) wird von dem Adel-
und Somalistamme bewohnt, deren letzterer wieder in mehrere Zweige zerfällt, unter
denen die Somal-Adfchi der Ostküste den Namen Adschan oder Ajan gaben. Sie
bekennen sich meist zum Islam. Im S. wohnen die heidnischen Galla, die mit
jenen in beständiger Feindschaft leben. Das wenig bekannte Land ist produetenreich
und wichtig für den Handel. Besonders bemerkenswert sind die Salzebenen zu beiden
Seiten des Dan^kilgebirges (f. Abessinien).
Das Sultanat.somal-Adschi ist das größte und nördlichste. Ter Hauptort
ist die Handelsstadt Berberä(h), in welcher im October und den folgenden Monaten
Märkte abgehalten werden, zu denen sich Handelsleute aus Jnnerasrika, Arabien,
Persien und Indien einfinden. — Hierher gehören auch die Insel Perim (s. Arabien)
in der Straße Bab-el-Mandeb und die Insel Sokotora.
Die bedeutendsten Orte des südwestlichen Küstenlandes Somäl-Hawija lhauija)
sind Magadoxo und Brawa, und im westlichen inneren Lande Somal-Rahhan'-
nin (Rahhanwin) ist Berdera (Bardera) am oberen Dschnb (Dschnba) die Hauptstadt.
Im nordwestlichen Innern liegt in einem gut bewässerten und angebauten
Thale, an einem Nebenfluß des großen Webbi auf einer isolirten Bergkuppe Härrar,
die Hauptstadt eines kleinen Mischlingsvolkes von Galla und Arabern, die wegen
ihrer Gewerb- und Handelsthätigkeit berühmt sind.
§ 107. Das (scntralland von Südafrika
ist trotz mancher in neuester Zeit durch unermüdliche Forschungen gewonnenen
Aufklärung noch immer das unbekannteste Gebiet dieses Erdtheils. Daß