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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 416

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
416 der Spitze steht ein auf 4 Jahr gewählter Präsident. Jedem Staate ist so viel Freiheit und Selbstverwaltung (Seif-gövernment) gewährt, als das Interesse des Ganzen erlaubt. Darum, und weil es in Amerika keine Standesvorrechte und Unterschiede, keine Coneessionen und Privilegien giebt, weil jede Kraft sich ungehindert geltend machen und Bahn brechen kann, heißt Amerika das Land der Freiheit; aber diese Freiheit hat ihre be- denklichen Mißstände (Lynchjustiz, Schwindelgeist in Handelsspecnlationen Ihumbug^, Gelddurst, Egoismus, Käuflichkeit und Corruption). Am aller- wenigsten vertrug sich mit dem Prinzip der Freiheit die amerikanische Sklaverei, „die scheußlichste Form derselben," die, nebst anderen Ursachen, den Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 herbeiführte. Die Erbitterung zwischen Weißen und Farbigen ist nach dem Frieden keineswegs gehoben. Diese, die vorerwähnten Mißstände und die massenhafte Einwanderung chinesischer Arbeiter haben in jüngster Zeit eine bedenkliche Krisis herbeigeführt. Dennoch ist die Entwickelung der Vereinigten Staaten eine wunderbar rasche und großartige. Decennien haben genügt, um ungeheure Wildnisse in fruchtreiche und Gewohnte Länder umzugestalten, Cnltnr und Betriebsamkeit überall zu entfalten. Dazu tragen die zahlreichen natürlichen Wasserstraßen, die leicht künstlich unter sich zu verbinden, wesentlich bei. Eisenbahnen und Telegraphen verbinden die äußersten Gegenden von Nord und Süd, Ost und West. Besonderer Erwähnung verdient die den Osten und Westen verbindende Pacific-Eifenbahn, die in der That welthistorische Bedeutung hat. Sie beginnt, an die östliche Eentralbahn sich anschließend, bei der am Westufer des Missouri liegenden Stadt Omahä im Staate Nebraska, begleitet den Plattefluß in ausgedehnter Ebene bis Eheyenne, steigt dann zu den Black Hills und den Rocky Mountains (in der Station Sherman) bis zu einer Höhe von 267 6 m. über dem Meere empor/) zieht dann in fast nördlicher Richtung durch die alkalihaltigen, nur mit dünnem Büffelgras bedeckten, 1625-—2275 m. 5 — 7000' hoch gelegenen Laramie-Ebenen, dann in süd- westlicher Richtung durch die 1950 — 2275 m. 6 — 7000' hohe gras- und (süß-) wasserlose Great American Desert, die von seltsam gestalteten Felsen- gebirgen umsäumt und durchzogen ist, durch grausige Schluchten (Devil's Gate, Teufelsthor), die der Weberfluß durchschäumt, zur Mormonenstadt Salt Lake (Salzsee) City 1368 in. 4210' über dem Meere, durchschneidet in westlicher Richtung die westliche Hälfte des Staates Utah und die östliche Nevadas zum vegetationslosen Thale des Humboldt River und See (Sink), windet sich durch Tunnels und Schneewälle 1625, 1950, ja 2275 in. hoch durch die wilde Sierra Nevada, und steigt endlich durch das Thal des American River zu dem des Sacrameuto hinab nach Francisco.^) Dies „eiserne Band (7 50 Ml. lang), welches die Ost- und Westhälfte der 1) Die Bahn über den Semmering erhebt sich bis 1020 m., die des Brenner bis 1456 m., die des Moni Cenis 1300 (1338) m. 2) Nach Schlagintweit.
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