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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 452

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
452 Die Georgs-Jnsel, das Sandwichland, die südlichen Orkaden und Shet- lands-Jnseln sind unter Schnee und Eis erstarrte Einöden und nur von Thran- thieren und Seevögeln bewohnt. § 125. v. Oestliche und nordöstliche Staaten. 11. Bas Kaiserreich Brasilien. Das nach der Landung Cabrals und der Besitznahme für Portugal im Jahre 1500 lange Zeit, weil man kein Gold fand, vernachlässigte große und herrliche Land, das nach einem rothen Farbeholz Brasil, Brasilien, (von braza, glühende Kohle) genannt wurde, hat sich zwar 1822 ebenfalls für unabhängig von dem Mutterlande erklärt, von dem es in der engherzig- sten Weise behandelt und ausgebeutet worden, hat aber die monarchische Ver- fassung beibehalten, indem es Dom Pedro, den ältesten portugiesischen Prinzen, als Pedro I. zum Kaiser von Brasilien proclamirte, dem, nachdem er in Folge innerer Wirren abgedankt, 1825 sein Sohn Pedro Ii. gefolgt ist. Es umfaßt das weite Gebiet des brasilischen Berglandes, den größten Theil des Amazonenbeckens, die Quellgebiete des Paraguay, Parana und Uruguay und ein Stück von Guiana. Sein Flächeninhalt beträgt nach den neuesten Angaben 151,793 Qm., während die Zahl der Bevölkerung auf 11,780,000, einschließlich 200,000 bis 500,000 nicht seßhafter Indianer angegeben wird, (ä Qm.?) „In Brasilien hat sich die Amalgamation verschiedener Volksbestandtheile (der Weißen, Indianer und Neger, deren es 2—3 Mill. giebt, von welchen 1,400,000 noch Sklaven sind) beinahe vollendet — in Brasilien allein gilt keine Aristokratie der Haut". x) Brasilien ist nicht nur eins der größten, sondern auch eins der mit Naturschätzen gesegnetsten Länder der Erde. Seine Gebirge und Flüsse bergen Schätze edler Metalle und Diamanten. Ungeheure Urwälder (s. S. 444), reiche von schönen Viehherden belebte Weiden bedecken unabsehbar das Land, und auf dem äußerst fruchtbaren Boden gedeiht der Weizen wie das Zucker- rohr, der Wein wie der Kaffee, die Früchte der gemäßigten wie der tropischen Zone. Um dem an Hülfsqnellen so reichen Lande größeren Ausschwung zu geben, bedarf es erhöhter Einwanderung, die für den Europäer wegen des erschlaffenden Klimas jedoch nicht räthlich, und vermehrter Eisenbahnen, deren es jetzt erst wenig über 100 Meilen giebt. Das Reich wird in zwanzig Provinzen getheilt. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (I — Dsch) liegt malerisch aus der südlich am Eingange der großen und schönen Bucht gl. N. hervortretenden Halbinsel, im W. und Sw. von Vorbergen des 705 m. 2200' hohen waldigen Corcovado begrenzt. Das Innere derselben ist regelmäßig, aber eng und schmutzig, mit Ausnahme der dem Strande parallel laufenden Rua directa, in welcher sich die Börse und glänzende Läden befinden, und der fast nur aus Palästen bestehenden, vorzüglich von Engländern bewohnten Vorstadt Botasogo. Die Bevölkerung, 420,000 Seelen, ist bunt gemischt und das Leben und Sprachgewirr der Straßen betäubend. Die prächtige dunkelblaue, 1) Andree.
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