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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 459

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
459 den Murrumbidge, auch Morumbidschi, mit dem Lachlan und den Darling mit dem Macqnarie^) n. a., nach einem beträchtlichen Bogen in den See Alexandrina oder Victoria mündet, aus dem er durch einen sehr seichten Kanal in die Encounterbai tritt. Er so Wohl als seine Nebenflüsse bilden in dem Flachlande ausgedehnte Moräste. Von dem viel- armigen Stromsystem desselben hat außer ihm, so viel bekannt, nur der Morumbidschi zu jeder Zeit Wasser, obwohl nach den Jahreszeiten sehr ver- schiedenen Wasserstand. Der an der Westküste mündende Schwanenfluß und der Victoriasluß im Norden sind noch wenig bekannt. Salz- und Süßwasserseen giebt es ein ganze Menge im Innern. Die Einförmigkeit der Bodenverhältnisse ist trotz der Ausdehnung durch so viele Breitengrade auch die Ursache der Einförmigkeit und Armnth der Pflanzen- und Thierwelt, über dereu Eigentümlichkeiten manche irrige und übertriebene Vorstellungen verbreitet sind. Die erwähnte mangelhafte Gebirgsformation bedingt das Vorherrschen der Eoniferen (f. § 7) und der Uebergangsbildnng von der Nadel- zur Blattform; ja die Blätter der über- dies nicht dicht stehenden Waldbäume richten den Rand senkrecht gen Himmel und vermögen darum eben so wenig Schatten zu geben, als dem Boden Feuchtigkeit zur Bildung dichter Urwälder zu erhalten. Die Mehrzahl der Baumarten und Gebüsche gehört zu den Gattungen der Manna schwitzenden Eukalypteeu (bis 60 m. hoch) und der Akazien, sowie zu den grangrünen Pro- teaeeen, deren Blätter ein hartes holziges Gewebe haben. Selbst bei den Blumen tritt die Entwickelung der Krone vor der der Staubgefäße zurück. Ju den Niederungen sind weite Strecken mit Salzpflanzen bedeckt, ein Lieb- lingsfutter der Schafe, deren Zucht (über 29 Mill.) daher auch besonders gepflegt wird. Am stiefmütterlichsten aber hat sich die Natur dem Lande dnrch Versagung der Nährpflänzen gezeigt; unsere Gemüse-, Getreide- und Obstarten, der Weiustock, der Oelbaum und die Südfrüchte sind erst durch die Europäer eingeführt und mit Erfolg angepflanzt. Arm ist Neu-Holland auch au Säugethieren. Am meisten vertreten sind die Beutelthiere, dereu größte Speeies, überhaupt das größte australische Säugethier, das Känguruh ist. Das merkwürdigste Quadruped ist das Schnabelthier. Unter den zahlreichen Vögeln ist der behaarte australische Easuar zu erwähnen. Daß es weiße Adler und schwarze Schwäne giebt, ist wohl nicht als etwas Wunderbares zu betrachten. Sehr natürlich muß es nach dem Gesagten auch erscheinen, daß die Eingeborenen in sehr geringer Zahl und auf bedauernswerth niederer Culturstufe stehend gefunden wurden. Die Australneger oder Negritos, wie man sie -im Allgemeinen nennt, sind ausfallend mager, von dunkelbrauner Hautfarbe, habeu einen breiten Mund mit hervortretenden Lippen, eine flache wulstige Stirn und unter allen Menschenstämmen das kleinste Gehirn; sie woh- nen in Felslöchern oder erbärmlichen Hütten, sind wild und grausam und 1) Ten Macquarie geben Andere als einen selbständigen, aber in sumpfigen Niederungen sich verlierenden Flnß an.
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