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1. Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 35

1902 - Trier : Lintz
Die leitenden Gedanken. 3-5 Für das Verhältnis des Menschengeschlechtes zur Natur ist der einzelne Mensch fast völlig bedeutungslos. Sowohl für ein erfolgreiches tätiges Eingreifen in das Naturleben als auch für eine wirksame Abwehr der durch die Naturgewalten drohenden Gefahren ist ein gemeinsames Vorgehen der Menschen erforderlich. Die staatliche Vereinigung der Völker ist deshalb eine wirtschaftliche Notwendigkeit und soll zur Förderung der menschlichen Wohlfahrt dienen. I. Züge aus dem Naturbilde der Erde. (Physische Erdkunde.) a) Von der Erdrinde. aa) Vom Bau der Erdrinde und allgemeinen Gepräge ihrer Oberfläche. § 7. Man nimmt an*), dass die Erde gleich den übrigen Welt- körpern einst einen ungeheuren, stark überhitzten Ball feuriger Gase bildete, dessen Nebelmasse sich durch die Schnelligkeit der Drehung um sich selbst stark verdichtet hatte. Die grosse Erd- hitze strahlte allmählich in den Weltenraum aus, und dadurch ver- dichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch mehr. Der gasförmige Zustand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen flüs- sigen und dieser später bei den meisten Stoffen in einen festen über. Es bildete sich eine kalte, feste Schale um den feurigen und, wie man annimmt, noch heute feurigen Erdkern, die Erd- rinde, die anfangs sehr dünn war und allmählich an Dicke zu- nahm. Um den Erdkörper, der nun seine feste Gestalt erhalten hatte, schwebte ein ungeheurer Dunstkreis, in welchen die jetzige Wasserhülle der Erde aufgelöst war. Mit der weitern Er- kaltung des Erdkörpers ging auch ein immer grösserer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den flüssigen Zustand über. Es bildete sich der zunächst noch heisse Urozean, der die Erd- rinde wahrscheinlich ziemlich gleichmässig umgab. Die Gebirgs- bildung, die Herausbildung von Höhen und Tiefen, war ein spä- teres Ergebnis einer schon starken Abkühlung der Erde. Nach dem Naturgesetze, dass kalte Körper einen kleineren Raum als warme einnehmen, schrumpfte der Erdkörper immer mehr zusammen. Da dieses Zusammenschrumpfen sich im Innern der Erde, wo noch hohe Hitzegrade vorhanden waren, in stärkerem Masse vollzog als auf der Oberfläche, wo die Abkühlung schon fast zum Abschluss gelangt war, musste sich die Erdrinde, weil sie zu gross für den Erdkern wurde, in Falten legen**). Diese *) Nach der Kant-Laplaceschen Theorie. **) An einem gebratenen Apfel lässt sich der Vorgang anschaulich vor- führen; solange derselbe warm ist, erscheint seine Schale glatt; je mehr er aber erkaltet, wirft sie sich in Falten. 3*
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