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1. Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 56

1902 - Trier : Lintz
56 Der ursächliche Zusammenhang in der Erdkunde. Täler sind infolge ihrer Tiefenlage und ihres Windschutzes gewöhn- lich warm, auf den Höhen toben ungehemmt die Stürme. Hoch- gebirgstäler sind aber im Winter, weil über ihnen die schwere, kalte Luft unbeweglich ruht, häufig kälter als die Höhen, wo ein Luftwechsel leichter stattfinden kann. Hobe Gebirgszüge beein- flussen ferner in hohem Grade den Zug der Winde und halten dadurch den klimatischen Einfluss von Nachbargebieten ab, während offene Tieflandsbecken und breite Talzüge eine breite Verbin- dung mit diesen herstellen. Von grosser Bedeutung ist endlich die Lage zum Meere, einerseits weil Wasser- und Landgebiete sich ungleich erwärmen, anderseits weil ihre Ausdunstung eine verschie- dene ist. Landgebiete erwärmen sich schneller als Meeresgebiete, verlieren aber auch durch Ausstrahlung wieder schneller ihre auf- gespeicherte Wärme. Auch durch die grössere Trockenheit der über Landgebieten ruhenden Luftschichten erklärt sich der schnellere Wärme Verlust. Landgebiete, die vom Meereseinfluss abgeschnitten sind, haben deshalb ein Klima, dem bei geringer Feuchtigkeit grosse Sommerwärme und grosse Winterkälte eigentümlich sind, das sich also in Extremen bewegt. Man nennt ein solches Klima Land- oder kontinentales Klima, im Gegensatz zum Meeresklima oder ozeanischen Klima, das bei grösserer Feuchtigkeit nicht solche Gegensätze zwischen Sommer- und Winter- temperatur zeigt. Ein ozeanisches Klima besitzen fast alle Küstengegenden der Erde, besonders aber die Inselgebiete, ein kontinentales die meeresfernen grossen Landgebiete, sowie hoch- oder tiefgelegene Gebiete, Tafelländer, Hoch- flächen, Tiefländer, Becken u. s. w., die von dem Einfluss des oft ganz nahen Meeres abgeschnitten sind. Ozeanisch ist z. B. das Klima von Irland und England, von der West- küste Norwegens, vom nordwestlichen Deutschland, kontinental das Klima von Südrussland, von Ungarn und Rumänien, von der kastilischen Hochebene in Spanien, von Kleinasien, von Tibet, von der Mongolei u s. w. Der günstige klimatische Einfluss des Meeres kann durch warme Strömungen gefördert, durch kalte aufgehoben oder in das Gegenteil gekehrt werden, wie die grossen Klima- unterschiede zeigen, die zwischen der Westküste Europas und der Ostküste des nördlichen Nordamerika, zwischen der Westküste des nördlichen Nordamerika und der Ostküste des nördlichen Asien, zwischen der Ostküste und der Westküste Südafrikas, zwischen der Ostküste Australiens, sowie Südostasiens und der Südwestküste Australiens bestehen. Die gleiche Wirkung wie die kalten Meeresströmungen haben die kalten Auftriebwasser, die an vielen Küsten, hervorgerufen durch ferne Stürme, aufsteigen, z. B. an der Südwest- und Nordwestküste Afrikas, an der West- küste Südamerikas zwischen dem 5. und 40.° S und Nord-
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