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1. Die Landschaften Europas - S. 49

1900 - Trier : Lintz
Rückblick auf frühere Kulturzeiten. 49 vollständig romanisiert und im Laufe der Zeit Italiener bezw. Franzosen. Die Alemannen, die die östliche Schweiz, und die Bajuwaren oder Bayern, die noch mehr nach O hin das Alpengebiet, besonders Nordtirol besiedelten, haben jedoch ihr Deutschtum rein erhalten und letztere nicht bloss die rhäto- romanischen Volksüberreste allmählich fast ganz aufgesogen, sondern auch die Sia ven wieder mehr nach So verdrängt. Aber viele rhätische, römische und auch einige slavische Ortsnamen er- innern auch in rein deutschen Thälern noch heute an die früheren Besiedler des Landes. Das Mittelalter hat, wenn wir von den religiösen Bau- werken des Christentums absehen, in den Alpen nicht so grossartige Kulturwerke neu geschaffen wie die Römerzeit. Es hat gezehrt von dieser. Die Via Claudia Augusta bildete die Hauptverbindungsstrasse zwischen Deutschland und Italien, auf ihr zogen die deutschen Kaiser über den Brenner nach Rom, weshalb sie den Namen Kai s erstras s e erhielt. Die meisten der übrigen Alpenstrassen zerfielen aber immer mehr, und in ein ge- heimnisvolles Dunkel hüllte sich die herrliche Hochgebirgswelt der Alpen, in deren Thäler und auf deren Berge nur wenige europäische Wanderer ihren Fuss setzten. Erst das letzte Jahrhundert hat diesen Schleier gelüftet. Mit neuen Mitteln der-Technik hat der Mensch die Hochgebirgswelt neu und vollständiger als früher erobert und den grossen Verkehrsstrom der Völker auch in die Alpenthäler, sowie auf und durch die eisumgürteten Alpenberge gelenkt. Auf die Kultur und den Volksgeist der Alpen- bewohner wird der stärkere Völkerverkehr für die Zukunft seinen Einfluss, wenn auch nicht in dem erwarteten Umfange, aus- üben, und geringerwerdendadurch auch die Schranken, die das Alpengebirge dem Voran seh reiten der grossen Kulturwogen, die von den einzelnen europäischen Kulturvölkern ausgehen, entgegensetzt. 13. K il 1 tu re i £ e n tii ni 1 ich ke i te n und Volksleben. Mit dem Schweizer Bauernhause, das im I. Bd. be- schrieben wurde, stimmt die Bauart der Wohnungen fast im ganzen Alpengebiete ziemlich überein. Zu ihrem Bau wird vorwiegend Holz gebraucht. In den grösseren Thälern ist aber meist wenigstens die \ orderwand in Stein aufgeführt, und in holzarmen Gregenden, wie in den südlichen Kalkalpen, ist der vollständige Stein bau geboten. Die Balken der aus Holz gezimmerten Häuser werden in der Regel von Lärchen oder Zirben genommen. Sie nehmen mit dem Alter eine schöne, feurigbraune Farbe an. In den "wohl- habenden Thälern sind die Gehöfte vielfach, wie im Berner Ober- lande, mit Freitreppen und rundlaufenden Veranden versehen, und alles Holzwerk ist mit Schnitzereien geschmückt. Zu Kerp, begriind.-vergleich. Erdkunde, Ii. Bd. 4
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