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1. Die Landschaften Europas - S. 57

1900 - Trier : Lintz
Die Donau bis zur Marchmündung und das Marchgebiet. 57 auf' sie. Das Vorkommen von Eisenerzlagern in dem gleichen Gebiete rief die Eisenindustrie ins Leben. Mittelpunkt dieses mittelböhmischen Industriebezirks ist das auch in anderer Hinsicht so günstig gelegene Prag (390 000 E.). Berühmt ist auch seit alter Zeit die Glasindustrie Böhmens, die ihren Sitz besonders am Sud e ten rande, wo Lager von Quarzsand zur Verfügung stehen, hat. In den dicht bevölkerten Industriebezirken Böhmens liegen ausser den schon genannten grossen Städten noch manche mittel- grosse, z.b. E g er, ßudweis, Aussig undteplitz. Erwähnt seien ferner noch die berühmten Badeorte Karlsbad und Marienbad. Die warmen Quellen (47° C.) in Karlsbad enthalten besonders schwefel-, salz- und kohlensaures Natron. Ihr Erscheinen darf wohl mit der früheren vulkanischen Thätigkeit des Landes, die in Nordböhmen die schönen Basaltkuppen aufgebaut hat, in Beziehung gesetzt werden. Mähren und Österreich-Schlesien. Der böhmische Be- zirk des Flachsbaues und der Leinenindustrie setzt sich nach So in Mähren und Österreich-Schlesien fort. Für den Flachsbau bestehen dort dieselben Verhältnisse, für den Betrieb von Spinnereien und Webereien fehlt es ebenfalls nicht an Flussläufen mit nutzbaren Wasserkräften und an Kohlen, die besonders bei 0 s trau gefördert werden. Hauptsitze der Leinen indu st rie und anderer Zweige des Textilgewerbes sind Troppau a. d. Oppa, Jägerndorf, Iglau, Prossnitz, 01- mütz und Brünn (95 000 E), wo auch das Ledergewerbe stark betrieben wird. In dem Gebiet der March und ihrer Nebenflüsse, iu das wir hiermit übergegangen sind, wird neben dem Getreidebau ferner Zuckerrüben-, Tabak- und Weinbau betrieben Das Donauland. Wir haben uns nunmehr noch dem Donau- lande zuzuwenden. Der Weinbau spielt auch an den Ufern des Donaustromes eine Rolle. Namentlich sind die Felsgehänge des engen Thalabschnittes, der den Namen Wachau führt, mit Reben geschmückt. Im übrigen kommen aber für den Anbau hauptsäch- lich die Thalweiten, der fruchtbare Thalkessel von Linz (50000 E.) und das ebenfalls zum grössten Teil fruchtbare grössere Thalbecken von Wien (1 630i'00 E.) in Betracht. Das Auf- blühen dieser beiden Städte erklärt sich schon teilweise aus ihrer Lage in getreide- und viehreichen Gegenden. Die Lage an einem schiffbaren Strome kam als zweiter günstiger Um- stand hinzu. Die Entwicklung W i e n s zu einer Millionenstadt können wir erst an anderer Stelle (s. u. b, Abschnitte 11 und 12) verfolgen. Hier sei noch auf seine Bedeutung als Industrie- platz hingewiesen. Mehr als örtliche Bedeutung haben Maschinen- bau, Seidengewerbe, Jutegewerbe, die Herstellung von Luxus- und kunstgewerblichen Gegenständen und einige andere Industriezweige.
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