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1. Die Landschaften Europas - S. 65

1900 - Trier : Lintz
Die Niederungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 65 sumpfige Gepräge finden wir hauptsächlich an dem linken Ufer. Das rechte ist meist geregelter und steiler, und zahlreicher erscheinen an ihm die Ortschaften. An ihm scheint der Strom fortwährend zu nagen. An einzelnen Stellen wird dies sehr deut- lich: wir sehen einen scharf abgeschnittenen Steilrand. Beobach- tungen haben bestätigt, dass die Donau ihr Bett beständig nach W verschiebt. Auf dem seichteren Ostufer schwemmt sie dagegen ihre Sinkstoffe an. Nördlich von Mohacs (spr. môhatsch) steigt das rechte Ufer der Donau höher empor. Die Ausläufer des Höhenzuges von Fünfkirchen treten dort bis-an den Strom heran. Weiter süd- lich aber werden die Ufer wieder vollständig flach, und von neuem zieht die Donau in unzähligen Windungen durch die sumpfige Ebene, in viele Arme geteilt und Hunderte von Inseln und Bänken umfliessend. Aus dem schönen Strome wird eine Wasser- wildnis. Nach Aufnahme der wasserreichen Drau (— eilender Fluss, von dru = eilen), die in südöstlichem Laufe zuströmt, ändert die Donau, die nun eine durchschnittliche Breite von etwa 1000 m hat, ihre Südrichtung in eine südöstliche. Ihre Ufer bleiben meistens vollständig flach. Nur das rechte wird auf einer Strecke von einer Hügelkette begleitet, und auf hoher Felsenzunge er- scheint die starke Festung Peterwardein, das österreichische Gibraltar. Von links nimmt die Donau ihren grössten Neben- fluss, die Theiss (— rascher Fluss, nach ihrer Natur auf dem Oberlaufe) und bald darauf rechts die kaum unbedeutendere Sau {= Fluss) auf. Erst nach Aufnahme der drei genannt en Nebenflüsse, der Drau, der Theiss und der Sau, denen sich bald von S noch die Mórawa zugesellt, wird die Donau zu jenem mächtigen Strome, der die sämtlichen deutschen Ströme an Wasserfülle und Lauflänge weit übertrifft und in Europa nur von der Wolga über- troffen wird. Aber nicht in dem bisherigen freien und ungehin- derten Laufe soll sie das Meer erreichen. Schon bei Belgrad, wo die Sau einmündet, treten auf der rechten Seite Berge an sie heran. Diese verschwinden wieder, aber bald, nach Aufnahme der Mórawa, nähern sich auf beiden Seiten Höhenzüge, die den Strom immer enger einfassen und ihn schliesslich zwingen, sich gewaltsam durch die Felsen einen Weg zu öffnen. Bei der Einmündung der Sau hat die Donau eine ganz östliche Rich- tung angenommen, und diese behält sie bei, während sie nun das grossartigst e Durchbruchsthal Europas bildet. (Die Be- schreibung dieser Stromstrecke folgt später: s. Südkarpaten.) Wir verfolgten die Donau bei ihrem Laufe durch ein fast ganz ebenes Land. Etwa 500 km, die Krümmungen nicht ge- rechnet, beträgt der Weg, den sie von Waitzen bis zu ihrem neuen \ erschwinden zwischen Bergeshöhen zurücklegt. Aus dem Umstände, dass die Donau auf dieser langen Strecke von links ausser der Kerp, begriind.-vergleich. Erdkunde, Ii. Bd. 5
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