1900 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene.
Losses, der in der Steppenzeit Mitteleuropas durch Staubstürme
herbeigetragen wurde.
3. Das Klima.
Infolge der bedeutenden Entfernung vom Atlantischen
Ozean (1500—2000 km) und vielleicht mehr noch infolge der
tiefen Einsenkung hinter dem hohen Alpengebirge, das
den Meereseinfluss abschneidet, hat die Donaulandschaft ein kon-
tinentales Klima, Wie stark die klimatischen Gegensätze zwi-
schen dem Sommer und Winter sind, zeigt sich an dem Verlauf
der Juli- und der Januar-Isothermen. Die Landschaft wird
von der 22° und 24° C.-Linie umgrenzt und steht, wie deren Ver-
lauf anzeigt, im Juli auf der gleichen Wärmestufe wie das viel
südlicher gelegene Portugal. Im Januar liegt sie aber im Bereich
der 0° und —2° C.-Linie, die auch durch das südliche Schweden
und Norwegen gehen. Aus dem Verlauf der Jahresisothermen
ersehen wir, dass die Landschaft in der mittlem Jahreswärme
mit dem südwestlichen Deutschland übereinstimmt. Beide Gebiete
werden durch die 10° C.-Linie abgegrenzt. Das Steppengebiet
in der Mitte der Grossen Ungarischen Tiefebene hat aber ein
höheres Jahresmittel und wird von der 12° C.-Linie umschlungen.
Die Ursachen, die das kontinentale Klima bedingen, ver-
ringern auch die Niederschlagsmenge. Sie beträgt durchschnitt-
lich 50—60 cm, ist also etwas niedriger als in Deutschland. Vom
Alpensaume an nimmt sie nach der Mitte der Ungarischen
Tiefebene ab, dann aber nach 0 mit dem Ansteigen des Bodens
wieder zu. Die höchsten Gebirge empfangen fast die doppelte
Regenmenge. Grosse Unterschiede bestehen in der Verteilung
(1er Niederschläge auf die einzelnen Zeiten des Jahres. Allgemein
sind die Sommerregen die bedeutendsten. Während sie
sich aber in der Kleinen Ungarischen Ebene auf die Monate Mai
bis August ziemlich gleichmässig verteilen, häufen sie sich in der
Grossen Ungarischen Tiefebene auf den Juni, und der Spätsom-
mer ist wieder trocken. Der nämliche Unterschied besteht
zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Hochlandes von
Siebenbürgen. In jenem sind die Sommerregen auf die Sommer-
monate ziemlich gleichmässig verteilt, in diesem vereinigen sie
sich fast alle auf den Juni. Die Entstehung der südun-
garischen Steppe, die auch ein höheres Wärme mittel
hat, wäre ohne diese beiden Vorbedingungen nicht mög-
lich gewesen.
Im Einzelnen möge folgende Übersicht über das Klima der
Landschaft aufklären :
Orte Meereshöhe Januar April Juli Okt. Jahr Regenm.
Brünn 225 m —2,5° 9,3° 19,8° 10,0° 8,9° 50 cm
Brösmark 621 —6,2 5,5 16,3 7,8 5,8 60
(auf d. Osts, der
Hohen Tatra)