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1. Die Landschaften Europas - S. 158

1900 - Trier : Lintz
158 Das Französische Mittelgebirge und Flachland. das ebenfalls in dem nördlichen Teile der Landschaft eine alte Heim- stätte hat und seinen Hauptsitz in Roubaix, Reims, Rouen, Sedan, Paris und andern Städten nahm. Im Anschluss an diese Industrieen sei das blühende Bekleidungsgewerbe von Paris genannt, das besonders für Putz- und Modesachen eine hohe Stellung einnimmt. Paris ragt auch seit zwei Jahrhunderten durch sein hoclientwickelteskunstgewerbe hervor. Von den übrigen Industrien sind noch das G rosseisen gewer be, dessen Haupt- sitz St. Etienne und le Creuzot sind, der Maschinenbau, der in allen grössern Städten betrieben wird, das Porzellangewerbe, durch das Limoges und Sèvres berühmt sind, die Glasindustrie, die besonders in Lothringen Tüchtiges leistet, und die Par fu m in- dustrie, die ihren Hauptsitz in Marseille hat, zu nennen. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. In der Landschaft giebt es keine grossem Bezirke wie in Deutschland, in denen Bergbau und Industrie fast die ausschliess- lichen Erwerbsquellen der Bewohner bilden, und nach denen des- halb eine bedeutende Zufuhr von Lebensmitteln nötig wäre. Viel- mehr sind die Bergbau- und Industriebezirke ziemlich gleichmässig über das Land verteilt, als kleine Bezirke gleichsam den grossen Bezirken des Pflanzenbaus eingeflochten, mit denen sie auf leichte und bequeme Weise in einen Güteraustausch treten können. Man darf wohl sagen, dass die einzelnen Teile Frankreichs wirt- schaftlich viel weniger von einander abhängig und auf einander angewiesen sind als diejenigen Deutschlands. Die Aufgabe des französischen Binnenhandels wird auch dadurch eine geringere, dass die einzelnen Gegenden Frankreichs reichere Erträge als die Deutschlands liefern. Eine grosse Aufgabe bildet die Versorgung der Riesenstadt Paris mit den nötigen Nahrungsmitteln. Sie kann aber durch die Nähe der frucht- baren Landstriche des Pariser Beckens leicht gelöst werden. Von grösserer Bedeutung als der Binnenhandel ist der Aussenliandel. Zur Ernährung der Bevölkerung reicht das ge- era tete Getreide, zum Betriebe der Fabriken die geförderte Koh- lenmenge und für die hochentwickelte Eisenindustrie das im Lande selbst abgebaute Eisenerz nicht aus. Das gleiche gilt von der Rohseide, von der Schafwolle, vom Flachs; Baumwolle und Jute müssen sogar vollständig eingeführt werden. Dagegen hat die Landschaft eine Überfülle an Seidenwaren und an Erzeugnissen der andern Hauptindustriezweige, ferner an Zucker, während Wein, trotz der grossen Ernte, noch mehr ein- als ausgeführt wird. Auch kunstgewerbliche Gegenstände und Modewaren werden in Menge, besonders aus Paris, ausgeführt. Wie schon hieraus hervorgeht,
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