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1. Die Landschaften Europas
1900 -
Trier
: Lintz
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1. Die Landschaften Europas 
- S. 209
1900 -
Trier
: Lintz
Das englische Flach- und Hügelland.
209
Den lauten Pulsschlag der Weltstadt merkt der Besucher Londons
schon, wenn er mit dem Calais-Dover- Postzug auf dem Bahnhof zu
Charing Cross (spr. tschäring kross) ankommt. Über 500 Züge laufen dort
täglich ein und aus, und die Zahl der Reisenden, die sie bringen oder
wegführen, beläuft sich auf 20000. Fast alle europäischen Sprachen summen
an unser Ohr. Noch lauter schlägt das Herz der Weltstadt dem Reisenden
entgegen, der statt mit der Südostbahn über das Hoek (spr. huk)_von Holland
mit der Ostbahn an der Liverpool Street (spr. liverpül strët) — Station
ankommt. Er befindet sich in dem Mittelpunkte Londons, in der City mit all
ihrem Menschengewühl und Geräusch, wo eine wahre Flut von Fuss-
gängern, von Wagen, von menschenüberfüllten Omnibussen an ihm
vorüberzieht.
Die Bedeutung der Lage von Southampton.
Southampton besitzt im Gegensatz zu London nur die
Vorzüge einer ausgezeichneten Meereslage. Die Stadt ist
nur von einem kleinen, fruchtbaren Tertiärgebiet umgeben. Nach
Nw dehnt sich die fast bäum- und dorflose Heide von
Salisbury aus. Die niedrigen K r e i d e li ii g e 1, die parallel
zur Küste verlaufen, setzten jedoch der Anlage von Verkehrs-
linien nach allen Richtungen keine grossen Schwierigkei-
ten entgegen. Die Eisenbahnverbindung mit dem von der
Ostküste ab weit ins Land hinein gelegenen London ist eine so
kurze im Vergleich zur langen Küstenfahrt, dass Southampton fast
als ein Vorhafen der Riesenstadt gelten kann, die es durch
die Gunst der Meereslage übertrifft. Die Trichtermündung eines
kleinen Flüsschens bildet seinen natürlichen Hafen, der durch
die im S vorgelagerte Insel Wight vor den Meeresstürmen und
durch den starken Kriegshafen Portsmouth (spr. portsmöth,
185000 E.) vor den Kriegsstürmen geschützt ist. Durch die Lage
an der Südküste Englands ist Southampton der grossen Wasser-
fläche des Atlantischen Ozeans, auf dem sich die Schiff-
fahrtswege nach drei Erdteilen verzweigen, näher ge-
rückt. Durch diese und die unmittelbare Lage am Meere war
es geeigneter als selbst die Millionenstadt London,
der Ausstr ali lungsp unkt vieler überseeischer D amp fer-
linien zu werden. Es bildet einen Schiffahrtsplatz ersten
Ranges.
Die ausgedehnte Schiffahrt, die von den Hafenstädten
an der englischen Ost- und Westküste aus unterhalten wird, setzt
eine ebenso starke Schiffsbautliätigkeit voraus und diese
giebt wieder vielen Hilfsindustrieen lohnende Beschäftigung.
Die günstige Verkehrslage der Hafenstädte machte sie auch für
andere industrielle Unternehmungen geeignet. So wurden
die meisten von ihnen zugleich Sitz einer mannigfaltigen
Industriethätigkeit. In London hatte diese zugleich die
Bedürfnisse einer Millionenbevölkerung zu befriedigen,
und ihre Entwicklung war deshalb dort eine besonders grossartige.
Bierbrauerei, Zuckerbereitung, Seidenweberei, Gerberei,
Kerp, begriind.-vergleich. Erdkunde, Ii. Bd. 14