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1. Die Landschaften Europas - S. 366

1900 - Trier : Lintz
366 Die Balkanhalbinsel. und Ho chi lachen erfüllt das Land. Eine einheitliche Anordnung der Erhebungs- und Senkungsflächen ist nur ganz im W zu erkennen. Dort nehmen die Erhebungen in den Dina rise h en Alpen eine vorwiegend südliche Streichuugsrichtung an. Das vorherrschende Gestein ist Kalkstein. Die bedeutendste Erhebung ist der I)ur- ini tor (2528 m). Die Dinarischen Alpen gipfeln in der blendend weissen Dinaraspitze (1811 m). Landschaftsbilder des Bosnisch-serbischen Berglandes. In dem westlichen Teile des Gebirgslandes, in den Dinarischen Alpen und dem an diese angrenzenden Landstriche, bieten die aus Nummu- litenkalk bestehenden Erhebungen den Anblick von Stein öden dar. Das Landschaftsbild zeigt dort sowohl in seiner Gesamterscheinung als auch in vielen Einzelheiten grosse Ähnlichkeit mit der grossen Kalkplatte des benachbarten Karst. Alle Erhebungsformen zeigen scharte Linien, aber sie streben mehr in die Höhe und laufen in Zacken und Hörnern aus. Das stark zer- klüftete Gestein ist sehr höhlenreich. Die in den muldenförmigen Ver- tiefungen sich sammelnden Gewässer werden schon nach kurzem Laufe von dem schwammartig durchlöcherten Gestein aufgesogen. So verschwinden sie, um nach einem unterirdischen Irrlaufe an tiefern Stellen von neuern hervorzubrechen. Wie die Hochflächen, so versagen meistens auch die Thäler und Mulden dem Pflanzenleben eine üppige Entfaltung. Nur an einzelnen Stellen, gleichsam oasenartig, zeigt sich ein reicherer Wiesen- und Waldschmuck. Mit Wiesengrün und Tannendunkel ist in diesem westlichen Teile des Gebietes noch am meisten das wildzerrissene Bergland von Montenegro geschmückt. In dem grössern östlichen Teile, wo der Kalkstein nicht so durch- lässig ist and neben ihm auch andere Gesteine auftreten, ist das Bosnisch- serbische Gebirgsland vorwiegend ein Waldgebiet. Die Bergabhänge sind besonders mit prächtigen Eichen- und Buchenwäldern geschmückt, und in den Thälern breiten sich fruchtbare Felder und üppige Wiesen aus. Selbst schmückende B,ebengelände fehlen nicht, und die Dörfer sind von grossen Obstbainen umgeben. Die Hochflächen aber sind noch mit reichem Gras wuchs versehen. Der Wasser ab flu s s des Gebiets geht vorwiegend nach N zur Donau hin. Er sammelt sich besonders in den Flüssen Di 'ina und Mórawa. Die Drin a wird zunächst von der Sau (Savn) aufgenommen, die Mórawa aber, die sich aus der Serbischen und der Bulgarischen Mórawa bildet und bedeutend wasser- reicher ist, fliesst unmittelbar in die Donau. Um ihre Mündung breitet sich eine grössere Thal e den e aus. Ein geringer Teil des Gebietes sendet seine Gewässer zum Adriatischen Meere hin. Es sind dies jedoch nur kleine Küstenflüsse. Unter ihnen ist der bedeutendste der Drin (serb. = grosses Wasser), der sich aus dem Weissen und dem Schwarzen Drin zusammensetzt Der Fluss gabelt sich vor der Mündung, und sein nördlicher Arm nimmt auch den Wasserabfluss des Sees von Skutari auf. Das Küstenland längs des A d r i a t i s c h e n M e e r e s zeigt, wie schon oben angedeutet wurde, einen andern Bau als das Bosnisch-serbische Gebirgsland. Die Fai ten be weg ung der Alpen hat sich bis in dieses Gebiet fortgesetzt - und auch den
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