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1. Die Landschaften Europas - S. 413

1900 - Trier : Lintz
Die Inseln Sizilien, Sardinien und Corsica. 413 von denen Sardinien die Form eines Rechtecks, Corsica die eines Halbkreises hat, sind nur durch die schmale Meerenge von Bonifacio von einander getrennt. Wie auf Sizilien der 3313 m hohe Etna, dessen gewaltiger Vulkankegel noch mit Hunderten kleinerer Vulkankegel ge- schmückt ist, noch heute eine vulkanische Thätigkeit entfaltet, so war in früherer Zeit auch Sardinien ein Herd bedeutender Vulkanausbrüche. Es wurden dort vorwiegend trachytische Vulkankegel aufgebaut. Die höchste Erhebung ist auf Sardinien der 1793 m hohe Gennargentu, auf Corsica der 2710 m hohe Monte Cinto. In der Grösse stimmen Sizilien und Sardinien ziemlich überein. Jenes ist über 25 000, dieses über 24000 qkm gross. Corsica hat etwa ein Drittel dieser Grösse. Das Landschaftsgepräge Siziliens und. zum Teil auch das Sardiniens zeigt mit dem Süditaliens viel Ähnlichkeit. Die Macchiengebüsche sind ebenfalls viel verbreitet. Auf beiden Inseln versiegen im Sommer die Gewässer, während sie in der Regen- zeit wilde Sturzbäche bilden, die sich im Gebirge tiefe Schluchten graben, die unteren Thalstrecken ihres Laufes dagegen mit wüstem Geröll bedecken. Südlich von Sizilien liegen noch drei felsige Eilande, die die Maltesische Inselgruppe, benannt nach der grössten Insel Malta, bilden. b. Das Kulturbild. Die Anbauverhältnisse der grossen Inseln stimmen mit denen Süditaliens im wesentlichen überein, da ja auch das Klima sehr ähnlich ist. Der Olivenbau und der Weinbau sind auf allen dreien wichtige Kulturen. Namentlich Sizilien führt viele Apfelsinen aus. Auch die Seidenraupenzucht hat grosse Bedeutung. Obschon Sizilien und Sardinien wenigstens im S fruchtbare Landstriche haben und auch im Altertum that- sächlich die Kornkammer Roms waren, steht ihr Getreide- bau heute auf geringer Stufe. Auf Sizilien erschweren besonders die Besitz Verhältnis s e ein neues Aufblühen des Ackerbaues. Sizilien und Sardinien sind reich an mineralischen Schätzen, die ein ausgedehnter Bergbau auszubeuten sucht. Sizilien hat ausgedehnte Schwefellager, die den Jungtertiär- schichten eingelagert sind. Dieselben nehmen ein Viertel der Insel ein. Sardinien liefert Blei, Zink und Silber. Die Schwefellager Siziliens könnten noch eine viel grössere Ausbeute liefern, wenn die Schwefelgruben mit einer bessern Betriebseinrichtung versehen würden. In den Bezirken der Schwefelgewinnung finden wir viel wirtschaftliches Elend. Selbst zahlreiche Knaben werden in den Schwefel- gruben beschäftigt. Sie bringen, wie v. Hellwald schreibt, mit einer Lampe vor der Stirne, das Mineral über Treppen oder vielmehr Abstürze von 200—300 m zu Tage, und Esel tragen es dann weiter.
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