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1. Die Landschaften Europas - S. 420

1900 - Trier : Lintz
420 Die Apenninen-Halbinsel. dinien liegt von Italien viel weiter ab, dagegen fand es eine Brücke nach dem Norden hin, wo die Wiege des savoyisch-sardini- schen Königreiches stand, dessen Hauptstadt Turin war. In Mittelitalien breitete sich von Rom aus der Kirchenstaat aus. Zwischen ihm und dem sardinischen Staate lagen die Herzog- tümer Parma und Modena und das G-rossherzogtum Tos- kana. Der Apennin verhinderte den Zusammenschluss dieser kleinen Staaten. Die Lombardei und Ven e tien gehörten zu Osterreich. Erstere wurde 1859 mit Hilfe Frankreichs ge- wonnen, und 1866 gelang es dem geeinten Italien durch die Waffen- Gemeinschaft mit Preussen, auch Venetien anzugliedern, sodass es damit nach N hin seine natürlichen Grenzen erreichte. Dagegen war Savoyen, das ja auch ausserhalb derselben lag, 1859 als Entgelt für den Zuwachs der Lombardei an Frankreich abge- treten worden. Zu diesem Staate gehört auch die Insel Corsica, und im S ist die Maltainselgruppe in englischem Besitz. Italien hat eine Grösse von 286 000 qkm und eine Ein- wohnerzahl von 31'/2 Mill. Fast ringsum vom Meere umgeben, hat es nur im N Landgrenzen und stösst dort an Frankreich, die Schweiz und Österreich-Ungarn. Italien ist ein Königreich. Der König, der in Rom residiert, teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem Senat und der Deputiertenkammer. Seit dem Jahre 1875 besteht in Italien die allgemeine Wehrpflicht. Die Armee zählt im Frieden über 250 000, im Kriege 1 800 000 Mann, wozu noch 1 500000 Milizen treten. Die K r i e gsf 1 o 11 e bestand 1898 aus 326 Fahrzeugen. Ii. Geistige Kultur: Geistesleben, Bildungswesen und Religion. Auf das Geistesleben des italienischen Volkes hat das Klima und die ganze Natur des Landes einen bedeutenden Einfluss ausgeübt. Die Glut der Sonne erzeugte ebenso das leb- hafte und leicht erregbare Gemütsleben des Italieners, als der Anblick des heitern, blauen Himmels und des sonnigen Landes die Freude am Gesang, an Farben- und Formen- pracht, also künstlerisches Empfinden aufkommen liess. Die günstige Verkehrslage Italiens sorgte dafür, dass diese Geisteskeime zur vollen Entwicklung gelangen konnten. Mittel- und Norditalien waren in dieser Hinsicht günstiger gestellt als das an Verkehrswegen arme Süditalien. In ihnen liegen die berühm- testen Pflegestätten der Kunst, Rom, Florenz, Pisa und Venedig. Wie in Deutschland, so hatte auch in Italien die Viel Staat er e i die günstige Wirkung, dass viele Städte zu Mittelpunkten des geistigen Lebens wurden, nachdem ihnen eine hohe Blüte von Handel und Gewerbe Reichtum und Macht zugeführt hatte. (Näheres s. in dem geschichtlichen Rückblick).
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