1909 -
Berlin [u.a.]
: Spemann
- Autor: Beuermann, August, Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Stile erbauten Giebelhäusern, die zum Teil mit Malereien geschmückt
sind, sowie das Geburtshaus Beethovens, des großen Meisters
der Musik, dessen Denkmal aus dem Münsterplatz steht.
Die Stadt Bonn kann auf eiu hohes Alter zurückschauen.
An ihrer heutigen Stelle befand sich schon lange vor Chr. Geb. eine
keltische Niederlassung. Die Römer errichteten im Norden der Stadt
ein Standlager, dessen Lage und Einrichtung durch Ausgrabungen
genau nachgewiesen wurde. Der Name Bonn ist keltischen Ursprungs.
Er soll soviel wie Stadt au der Mündung oder Furt heißen und gleiche
Bedeutung wie die Städtenamen Bologna, Bonlogne (spr. bnlonj'),
Verona und Bern haben. Im Mittelalter gehörte Bonn zu Cölu.
Der Erzbischos Konrad von Hoch-
ftaden, der Erbauer des Cöluer
Doms, ließ die Stadt mit Mauern
und Gräben umgeben. Um die
- Mitte des 13. Jahrhunderts ver-
legten die Cölner Erzbischöfe
sogar ihren Sitz dorthin. Zwei
deutsche Könige, Friedrich von
Oesterreich (1314) und Karl Iv.,
wurden im Münster, das noch
heute einen Hauptschmuck der Stadt
bildet, gekrönt. Im Jahre 1689
wurde Bonn von dem branden-
burgischen Kurfürsten Friedrichiii.
belagert. Im Jahre 1717 er?
folgte die Schleifung der Festungs-
werke. Prachtliebende Kurfürsten,
besonders Clemens August, ver-
schönerten hierauf im 18. Jahr-
hundert die Stadt sehr. Die
Anlage des Hofgartens und der
prächtigen Poppelsdorfer Allee,
sowie der Bau der Universität
oder des früheren Schlosses, des
Rathauses und des Poppelsdorfer Schlosses stammen aus dieser Zeit.
Im Jahre 1818 wurde die Universität, die schon früher als sog.
Akademie bestanden hatte, vom preußischen Staate neu gegründet^ Auch
unsere Zeit hat Bonn neuen Schmuck gebracht. Besonders im Süden,
zwischen der villenreichen Coblenzerstraße und der Poppelsdorfer Allee,
sind viele hübsche Straßen mit freundlichen Häusern entstanden. Von
der Höhe des Kreutbergs, der sich im Südwesten der Stadt erhebt
und eine alte Wallfahrtskirche trägt, hat man einen schönen Ueberblick
über das alte und neue Bonn und über die ganze Rheinebene. Mehr
noch befriedigt den Wanderer ein Spaziergang über die Höhe des
Venusberges, deu die Stadt mit Anlagen immer mehr verschönert.
An dem Aussichtspunkte Easselsrnhe wird er plötzlich überrascht durch
eiu Bild, wie es nur wenige Punkte des Rheinthales darbieten. Vom
Das Arndt-Denkmal auf dem Alten Zoll in Bonn.