Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 14

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
(880 m); südwestlich von ihm liegt in der Nähe der Kleine Feld- berg (830 m), und beiden ist nach der Mainebene zu der Altkönig (800 m) vorgelagert. Auf dem Großen Feldberge befindet sich eine von Bäumen völlig entblößte, etwa 25 ha große Fläche, die nur mit Heidekraut und Moos bedeckt ist. Auf ihr liegt ein mächtiger Quarzfels, der Brunhildenstein, auch Brunhildenbett genannt. Nicht weit von diesem quillt der Brunhildenborn. Eine Sage erzählt, daß die vertriebene Königin Brunhilde, die auf dem Ältkönig ein Schloß besaß, vom Feldberge aus nach Hilfe ausschaute. Nach einer andern Sage foll die Walküre Brunhilde hier von Siegfried aus dem Schlafe erweckt fein, in den Wodan sie versenkte. Höchst wahrscheinlich war der Feldberg in grauer Vorzeit eine wichtige Stätte der Götterverehrung, und der Brunhildenstein diente dabei als Opferaltar. Darauf deutet anch eine künstlich hergestellte Ver- tiefung im Felsen mit einer ausgefurchten Rille zum Abfluß des Blutes hin. Bei klarem Wetter hat man vom Feldberge aus eine herrliche Fernsicht. Der Blick reicht über den Taunus und den Westerwald hin bis zum Siebengebirge, über die Hessische Senke und das Bergland hinweg bis zum Thüringer Walde und nach Süden über die gesegnete Main- und Rheinebene bis zum Spessart, zum Odenwald und zu den Türmen von Worms und Mannheim. — Die Ebene überschaut man noch besser vom Altkönig aus. Dieser Berg trägt einen dreifachen, riesigen Steinwall, der vielleicht eine keltische oder altgermanische Befestigung oder Gerichtsstätte anzeigt. — Der Gipfel des kleinen Feldberges ist bewaldet und gewährt keine Aussicht. Westlich von diesen höchsten Punkten des Gebirges erheben sich auf dem Kamme noch viele einzelne Kuppen. Die hauptfächlichsten derselben heißen von Osten nach Westen der Rossert, der Stauffen, die Hohe Kanzel, der Trompeter und die Platte über Wies- baden. Aus einem nach der schmalen Rheinebene hin vorgeschobenen Hügel des Rheingaugebirges liegt das Schloß Johannisberg. Der Niederwald (340 m) bricht zwischen Rüdesheim und Aß* mannshausen schroff zum Rhein hin ab. b. Das Plateau. Während der Kamm des Taunus nach Süden hin sehr steil zur Main- und Rheinebene abfällt, geht er nach Norden hin allmählich in ein breites Hochland über. Dasselbe ist freilich keine ebene Fläche, sondern es ist von vielen ziemlich breiten und an einigen Stellen tief eingeschnittenen Thälern durch- surcht. Mit Ausnahme des Wisperthales, das zum Rhein hin sich öffnet, ziehen sie alle sast rechtwinklig zur Linie des südlichen Kammes der Lahn zu. Auch diese Thäler sind gleich den größeren des Rheines, der Mosel und der Lahn durch Wasserläufe gebildet und werden noch jetzt von Flüßchen durchzogen. Die Thalweiten an dem mittleren Laufe dieser Flüsse zeigen die im ganzen geringe Abdachung der Hochfläche nach Norden hin an. Während die meisten dieser Thäler einander fast parallele Richtungen haben und dadurch die ziemlich gleichmäßige Neigung des Plateaus andeuten,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer