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1. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 19

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 19 — fön ig (800 m) vorgelagert. Auf dem Großen Feldberge befindet sich eine von Bäumen völlig entblößte, etwa 25 ha große Fläche, die nur mit Heidekraut und Moos bedeckt ist. Auf ihr liegt ein mächtiger Quarzfels, der Brunhildenstein, auch Brunhildenbett^genannt. Nicht weit von diesem quillt der Brunhildenborn. Eine Sage er- zählt, daß die vertriebene Königin Brunhilde, die auf dem Alt- könig ein Schloß besaß, vom Feldberge aus nach Hilfe ausschaute. Nach einer andern Sage soll die Walküre Brunhilde hier von Siegfried aus dem Schlafe erweckt fein, in den Wodan sie versenkte. Höchst wahrscheinlich war der Feldberg in grauer Vorzeit eine wichtige Stätte der Götterverehrung, und der Brunhildenstein diente dabei als Opferaltar. Darauf deutet auch eiue künstlich hergestellte Vertiefung im Felsen mit einer ausgefurchten Rille zum Abfluß des Blutes hin. Bei klarem Wetter hat man vom Feldberge aus eine herrliche Fernsicht. Der Blick reicht über den Taunus und den Westerwald hin bis zum Siebengebirge, über die Hessische Senke und das Bergland hinweg bis zum Thüringer Walde und nach Süden über die gesegnete Main- und Rheinebene bis zum Spessart, zum Odenwald und zu den Türmen von Worms und Mannheim. — Die Ebene überschaut man noch besser vom Altkönig aus. Dieser Berg trägt einen dreifachen, riesigen Steinwall, der vielleicht eine keltische oder altgermanische Befestigung oder Gerichtsstätte anzeigt. — Der Gipfel des Kleinen Feldberges ist bewaldet und gewährt keine Aussicht. Westlich von diesen höchsten Punkten des Gebirges erheben sich auf dem Kamme noch viele einzelne Kuppen. Die hauptsächlichsten derselben heißen von Osten nach Westen der Rossert, der Stanffen, die Hohe Kanzel, der Trompeter und die Platte über Wies- baden. Der Niederwald (340 m) bricht zwischen Rüdesheim und Aßmannshansen schroff zum Rhein hin ab. b) Das Plateau. Während der Kamm des Taunus nach Süden hin sehr steil zur Main- und Rheinebene abfällt, geht er nach Norden hin allmählich in ein breites Hochland über. Dasselbe ist freilich keine ebene Fläche, sondern es ist von vielen ziemlich breiten und an einigen Stellen tief eingeschnittenen Tälern durchfurcht. Mit Ausnahme des Wispertales, das zum Rhein hin sich öffnet, ziehen sie alle fast rechtwinklig zur Linie des südlichen Kammes der Lahn zu. ^ Auch diese Täler siud gleich den größeren des Rheines, der Mosel und der Lahn durch Wasserläufe gebildet und werden noch jetzt von Flüßchen durchzogen. Die Talweiten an dem mittleren Laufe dieser Flüsse zeigen die im ganzen geringe Abdachung der Hochfläche nach Norden Hin an. Während die meisten dieser Täler einander fast parallele Richtungen haben und dadurch die ziemlich gleichmäßige Neigung des Plateaus andeuten, nähern sich die beiden bedeutendsten Rinnen dem Limburger Becken zu, das wohl schon vor der Auswaschung des Lahntales entstand und die meisten der vom Taunus und vom Westerwald ablaufenden Gewässer aufnahm. Durch die Flußtäler wird das Plateau des Taunus in mehrere von Süden
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