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1. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 34

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
34 — steinen) werden abgebaut und weit versandt. Da aber die Land- Wirtschaft die Bewohner nicht allein zu ernähren vermag, die Forst- Wirtschaft nicht bedeutend ist und Industrie iu größerem Maßstab sehlt, so suchen viele Bewohner des Hohen Westerwaldes Arbeit und Verdienst in den Eisen- und Hüttenwerken des Siegtales, als Fabrikarbeiter oder Bauhandwerker in der Main- und Rheingegend oder durchziehen als Hausierer das Land. Größere Siedelungen sehlen dem Hohen Westenvalde. Unter den kleinen Orten sind die bedeutendsten die Städte Hadamar im Elbtale (2700 Einw.), Westerburg (1450 Einw.) und Hachen- burg (1900 Einw.) nahe der Nister. Alle drei Orte sind durch eine von Limburg im Lahntale zum Siegtale führende Bahn ver- bunden. Eine andere Bahnlinie geht von Westerburg ostwärts nach Herborn im Dilltale und weiter nach Marburg. Um auch den Ort Marienberg an das Bahnnetz anzuschließen, hat man weiter eine kleine Linie von Erbach (zwischen Westerburg und Hachenburg) über Marienberg an die Strecke Westerburg-Herborn geführt. Wo diese Bahn bei Erbach das Nistertal überquert, ist 1911 die größte Beton- brücke Deutschlands entstanden. Viereckige Pfeiler, von denen die größten 35 m hoch sind und 30 qm Grundfläche haben, tragen eine fast 300 m lange Brücke. Durch die Bahnen und die vielen vor- trefflich gehaltenen Landstraßen wird der Hohe Westerwald dem Verkehr immer mehr erschlossen; auch der Besuch durch Touristen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Der merkwürdigste Berg des ganzen Westerwaldes ist die nörd- lich von Hadamar gelegene Dorn bürg. Der Gipfel des etwa 400 m hohen Basaltberges ist mit einem altgermanischen Ringwall umgeben; seine Abhänge sind mit Basaltgeröll bedeckt. Steinerne Opfergeräte, die man hier fand, deuten darauf hin, daß der Berg in grauer Vorzeit eine Stätte der Götterverehrung war. Besonders interessant ist die Eisbildung ans der Dornburg. Wenig tief unter der Oberfläche des Basaltgerölls liegt eine etwa 8 m dicke Eisschicht. Zwischen den Steinen strömt im Sommer am unteren Rande des Gerölls eine eiskalte Luft hervor, die mit der Steigerung der äußeren Temperatur immer kälter wird. Im Winter strömt dort die Luft ein und kommt in den oberen Spalten des Gerölls wieder als warmer Luftstrom zntage, so daß hier selbst im härtesten Winter der Schnee schmilzt. Ebenso rätselhaft ist, daß in der Einströmungs- stelle beständig eine Temperatur vou fast — 4°G herrscht, auch wenn die Lufttemperatur über 0 0 steigt. Die au der Dornburg entsprin- genden Quellen haben Sommer und Winter eine Temperatur von etwa 4" G. e) Die Dillmulde. Vom Hohen Westerwald nach Osten senkt sich das Gelände zum Tale der Dill, um jenseits des Flusses wieder bis etwa 600 in anzusteigen. Dadurch entsteht eine Mulde, welche von der Dill durchflössen wird. Im Nordwesten an den Quellen der Dill schließen die Höhenzüge der Kalteiche (572 m) und der Haiucher Höhe die Mulde ab. Die Gebirge au beiden
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