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1914 -
Berlin [u.a.]
: Spemann
- Autor: Beuermann, August, Techter, W.
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Aachen durch Belgien bis nach Nordfrankreich hinein), aber
nicht an seiner Ostseite. Zwar gibt es auch dort reichlich
Schichten aus jener Zeit, die man als Carbonschichten
bezeichnet (von carbo = Kohle); aber die wahrscheinlich in
den oberen Lagen des Carbons ursprünglich enthaltenen
Kohlenflöze siud mit diesen Schichten zusammen durch das
die Hessische Senke durchströmende Wasser wieder abgetragen
worden.
2. Nach der Kohlenzeit entstanden zwei Gruppen von Gesteins-
schichten, die man zusammen als Dyas (- Zweiheit) oder
Perm bezeichnet. Die untere Schicht heißt das Rotliegende
und besteht namentlich aus rot gefärbten Sandsteinen und
Schiefertonen. Sie ist im Thüringer Walde mächtig ent-
wickelt und tritt im Richelsdorfer Gebirge und im Vorspessart
aus. — Auf und an dem Rotliegenden wurde dann der
Zechstein abgesetzt. Er umfaßt Schichten kalkig-toniger
Art und enthält viele Kupfer-, Silber- und Nickelerze. Da-
her finden sich in seinem Berbreitungsbezirk viele Bergwerke
oder Zechen, von denen er auch seinen Namen bekommen
hat. In Hessen tritt der Zechstein am Rande des Thüringer
Waldes, im Richelsdorfer Gebirge, vom linken Werraufer
von Eschwege bis Witzenhausen, im Vorspessart und am
Rande der Ausläufer des Rothaargebirges auf. Im Zech-
stein sind vielerorts große Lager von Steinsalz eingeschlossen,
und aus ihm entspringen deshalb viele Salzquellen (Sooden
a. d. Werra, Orb u. a.).
C. Nachdem die altzeitlichen Gesteine sich abgesetzt hatten, ent-
standen die mittelzeitlichcn (mesozoischen) Bildungen. In diesen
Gesteinsschichten sind Reste der mittelalterlichen Lebewesen ein-
geschlossen. Sie zeigen, daß die Pflanzen und die Tierwelt
eine weitere Entwickelungsstuse erreicht hatten. Außer den aus
der verflossenen Periode noch herstammenden Schachtelhalmen
und Baumfarnen wuchsen in der mesozoischen Zeit schon Nadel-
bäume und gegen Ende des Zeitabschnittes auch die ersten Laub-
bäume. Als größere Tiere, von denen die Altzeit vornehmlich
nur Fische hatte, traten jetzt auch riesenhafte Reptilien auf, ja
in den gegen Schluß der mittelalterlichen Zeit entstandenen
Gesteinen finden sich Spuren der ersten Vögel und Säugetiere.
Das Mesozoikum umfaßt folgende Gesteinsgruppen:
1. Als unterste Schichtgruppe entstand die (Trias (--= Dreiheit).
Sie wird gebildet aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper.
Der Buntsandstein ist das Hauptgestein des Hessischen
Berglandes. Der einst auf ihm liegende Muschelkalk ist
an den meisten Stellen wieder abgetragen worden; er kommt
in größerer Ausdehnung nur an der Rhön, im Ringgau
und zwischen Habichtswald und Diemel vor, tritt aber da-
neben in vielen schmalen Senken auf, da er dort vor der