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1. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 96

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 96 — Aachen durch Belgien bis nach Nordfrankreich hinein), aber nicht an seiner Ostseite. Zwar gibt es auch dort reichlich Schichten aus jener Zeit, die man als Carbonschichten bezeichnet (von carbo = Kohle); aber die wahrscheinlich in den oberen Lagen des Carbons ursprünglich enthaltenen Kohlenflöze siud mit diesen Schichten zusammen durch das die Hessische Senke durchströmende Wasser wieder abgetragen worden. 2. Nach der Kohlenzeit entstanden zwei Gruppen von Gesteins- schichten, die man zusammen als Dyas (- Zweiheit) oder Perm bezeichnet. Die untere Schicht heißt das Rotliegende und besteht namentlich aus rot gefärbten Sandsteinen und Schiefertonen. Sie ist im Thüringer Walde mächtig ent- wickelt und tritt im Richelsdorfer Gebirge und im Vorspessart aus. — Auf und an dem Rotliegenden wurde dann der Zechstein abgesetzt. Er umfaßt Schichten kalkig-toniger Art und enthält viele Kupfer-, Silber- und Nickelerze. Da- her finden sich in seinem Berbreitungsbezirk viele Bergwerke oder Zechen, von denen er auch seinen Namen bekommen hat. In Hessen tritt der Zechstein am Rande des Thüringer Waldes, im Richelsdorfer Gebirge, vom linken Werraufer von Eschwege bis Witzenhausen, im Vorspessart und am Rande der Ausläufer des Rothaargebirges auf. Im Zech- stein sind vielerorts große Lager von Steinsalz eingeschlossen, und aus ihm entspringen deshalb viele Salzquellen (Sooden a. d. Werra, Orb u. a.). C. Nachdem die altzeitlichen Gesteine sich abgesetzt hatten, ent- standen die mittelzeitlichcn (mesozoischen) Bildungen. In diesen Gesteinsschichten sind Reste der mittelalterlichen Lebewesen ein- geschlossen. Sie zeigen, daß die Pflanzen und die Tierwelt eine weitere Entwickelungsstuse erreicht hatten. Außer den aus der verflossenen Periode noch herstammenden Schachtelhalmen und Baumfarnen wuchsen in der mesozoischen Zeit schon Nadel- bäume und gegen Ende des Zeitabschnittes auch die ersten Laub- bäume. Als größere Tiere, von denen die Altzeit vornehmlich nur Fische hatte, traten jetzt auch riesenhafte Reptilien auf, ja in den gegen Schluß der mittelalterlichen Zeit entstandenen Gesteinen finden sich Spuren der ersten Vögel und Säugetiere. Das Mesozoikum umfaßt folgende Gesteinsgruppen: 1. Als unterste Schichtgruppe entstand die (Trias (--= Dreiheit). Sie wird gebildet aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Der Buntsandstein ist das Hauptgestein des Hessischen Berglandes. Der einst auf ihm liegende Muschelkalk ist an den meisten Stellen wieder abgetragen worden; er kommt in größerer Ausdehnung nur an der Rhön, im Ringgau und zwischen Habichtswald und Diemel vor, tritt aber da- neben in vielen schmalen Senken auf, da er dort vor der
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