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1. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 160

1873 - Münster : Coppenrath
160 zu vertheidigen, die brigen Griechen aber ihrem Schicksale zu berlassen. Vergebens riefen die bedrngten Athener die Hlfe Spartas an; vergebens stellten sie vor, sie htten zum Schutze der allgemeinen Sache des Vaterlandes die Hauptabwehr gen Artemisium geschickt, und es sei unbillig, da man sie jetzt, wo das Ungewitter gegen sie selbst heranstrme, so ganz ohne Hlfe lasse. Allein alle Vorstellungen scheiterten an der kalten Selbst-sucht der Spartaner. Bestrzung herrschte in ganz Athen. Es schien unmglich, die Stadt gegen die heranwogenden Heeres-massen zu vertheidigen; und sie verlassen, galt fr Gottlosigkeit. Zweimal nach einander hatte man nach dem Orakel zu Delphi geschickt; allein auch der Gott schien nicht mehr retten zu kn-nen. Die erste Antwort war hchst trostlos, die zweite hchst dunkel und wenig ermuthigend: Athen solle Schutz hinter hol-zernen Mauern suchen." Viele verstanden unter denselben die Burg, welche vormals mit einer hlzernen Umzunung umgeben war. Inmitten der allgemeinen Nathlosigkeit und Aufregung ward Themistokles der Detter. Vielleicht hatte er selbst das Orakel erkauft, dessen Lsung er so schnell und so khn zu sin-den wute. Die hlzernen Mauern, versicherte er, seien nichts anderes, als die Schiffe; diese seien von dem Gotte selbst zur Rettung bestimmt; darum mgten sie die Stadt verlassen und diese besteigen. Er berzeugte seine Mitbrger, da nicht Hau-ser, nicht Mauern die Stadt ausmachten, sondern die Brger; wo diese sind setzte er hinzu da ist auch die Stadt; die Rettung dieser ist auch die eigentliche Rettung der Stadt selbst." Und auf des Themistokles Rath faten die Athener den hoch-herzigen Entschlu, Habe und Gut, ja das Vaterland selbst zu verlassen, um es schner wieder zu gewinnen und die Frei-heit zu erhalten. Nicht die lauten Klagen der zurckbleibenden Greise, welche ans aberglubischem Vorurtheile die Burg nicht verlassen wollten, konnte sie wankelmthig machen: getrosten Muthes verlieen sie die alte, theuere Heimath, das Grab ihrer Vter, die Wiege ihrer Kinder und fuhren von bannen einem gefahrvollen und milichen Kampfe entgegen. Weiber und Kin-der wanderten nach den benachbarten Ksten und Inseln aus, wo man ihnen eine freundliche Zufluchtssttte gewhrte; die ganze waffenfhige Mannschaft begab sich auf die Schiffe.
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