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1. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 256

1873 - Münster : Coppenrath
256 bar nach der Schlacht erhob sich ein Sturm auf der See, und es war ihnen unmglich, die Leichen aufzufischen und zur Beer--digung an's Land zu bringen. Nach dem Glauben der Griechen aber muten die Schatten der unbeerdigten Todten hundert Jahre lang trostlos an den finsteren Ufern des Styr um-herirren, ehe sie in die Regionen des Lichtes und der Seligkeit gelangen konnten; darum erschien die Unterlassung jener Pflicht als das grte Verbrechen. Die siegreichen Feldherren wurden nun zu Athen ffentlich des Religionsfrevels angeklagt. Zwei derselben retteten sich durch die Flucht; Theramenes machte sich durch die Anklage der brigen frei; Konon war durch diesen Sieg erst ans Mitylene befreiet worden; die brigen sechs wur-den schonungslos hingerichtet, ungeachtet Sokrates, welcher gerade der Epistates oder Vorsteher der Prytanie war, sich mit aller Kraft dem eben so ungerechten als grausamen Beschlsse widersetzt hatte (405). Nach dem Unglcke bei den Arginusen hielten die Spartaner und ihre Verbndeten Kriegesrath in Ephesus. Alle wnschten hier den Lysander als Befehlshaber der Flotte zurck. Weil aber nach den Gesetzen Niemand diese Wrde zweimal bekleiden durfte, so gab man sie dem Namen nach an Arakus, stellte ihm aber den Lysander mit voller Gewalt zur Seite. Lysander war ganz nach strenger spartanischer Sitte erzogen und, wie alle seine Landesgenossen, khn und tapfer. Sein Ehrgeiz berwog jede andere Leidenschaft. Er war listig und verschlagen und wute sich in jede Lage zu schicken. Das eigene Interesse war der einzige Mastab seiner Handlungen. Sein Grundsatz hie: Kinder betrge man mit Spielzeug, Männer mit Eiden, und wo man den Lwen nicht haben knne, msse man den Fuchs zu gebrauchen wissen. Von seinem Freunde, dem persischen Statt-Halter Cyrus, abermals untersttzt ergnzte er die Flotte wieder bis zu hundertfnfzig Schiffen, segelte alsdann nach dem Helle-spont und eroberte die Städte Abydus und Lampsakus. Die athenische Flotte, hundert und achtzig Segel stark, folgte von Samos aus eiligst nach und legte sich an der Mndung des Zie-genflusses (gos Potamos), Lampsakus gegenber, im An-gesichte der feindlichen Flotte vor Anker. Die Stellung, welche hier die Athener genommen hatten, war hchst ungnstig; denn
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