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1. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 304

1873 - Münster : Coppenrath
304 rcicn gegen Feind und Freund Und so war schon der Grie-chen Ehre gesunken, da sie bei ihrem Erbfeinde, dem Perser, als Sldner dienten, abwechselnd um seine Hlfe und Freund-schaft buhlten und ihm fast die Schutzherrschaft des Vaterlan-landes bertrugen, um nur selbst ihren sinnlichen Vergngen nachgehen zu knnen. Und seitdem die Habsucht sogar fre-velnde Hand an das Heiligthum des Gottes gelegt hatte, ver-lor auch die Religion allen Einflu auf das Gemth. Und so sank auch der letzte und sicherste Grundpfeiler des Staates ein, und mit ihm der Staat selbst. Griechenland war der Freiheit weder fhig noch wrdig; darum war es zum Unter-gange reif. Bildende Knste Schon mit dem Anfange des pelo-ponnesischen Krieges nimmt das Poetische im griechischen Sieben und die erheiternde Jugendfrische mehr und mehr ab. Seit-dem die Eifersucht der beiden Hauptstaateu zu einem offenen und erbitterten Kriege entbrannt war, wurde das politische Le-ben immer mehr das Ziel aller Bestrebungen. Die kleineren Staaten hatten fortwhrend ihr Augenmerk auf die greren gerichtet und bewachten sich unter einander wieder mit der grten Eifersucht Die eine ffentliche Versammlung und Be-rathung reihete sich an die andere, und das Volk lebte fast auf dem Markte. Hiedurch wurde die ganze Richtung des Zeit-geistes berwiegend praktisch, und vorzugsweise diejenigen Gei-stesbeschftigungen getrieben, welche von Einflu und Wichtigkeit sind fr die ffentlichen Berathungen. Daher ffneten auch zahlreiche Sophisten') Schulen fr Dialektik und Rhetorik: und wenn auch der bermuth und die Sucht, Alles nach Will-khr zu beweisen und zu verwerfen, ihren Namen in der Geschichte gebrandmarkt hat; so wurden doch durch ihre mitunter scharfsinnige Dialektik die Verstandeskrfte vielseitig angeregt, und der Gegenstreit der Ansichten und Meinungen diente nur zur Entwickelung und Begrndung einer wahren Beredtsam-fett und Philosophie. Diese beiden Wissenschaften wurden l) Sophisten (von oocpoi) d. h. Weise. Ihnen gegenber nannten sich Andere aus Bescheidenheit Philosophen ((pixooocpoi) d.h.freunde der Weisheit. Wie Cicero (Tusc. V. 3.) bemerkt, hat zuerst Py-thagoras sich Philosoph genannt. (Sieh S. 132.)
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