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1. Die Provinz Hannover - S. 28

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 28 — A. Die südhannoversche Zandstein- und Nuschelkalkplatte. a) Das Eichsfeld. Die breite Sandsteinplatte, die sich im Südwesten zunächst an den Gipszug des Harzes ansetzt, führt dort den Namen Eichsfeld. Das Eichsfeld zieht sich nach Süden mit seinem höheren Teile in unser Nachbarland Sachsen hinein. Jener sächsische Teil führt seiner be- deutenderen Höhe wegen den Namen Obereichsfeld, während das zu unserer Provinz gehörige Stüce Untereichsseld genannt wird. Das hannoversche Eichsfeld reicht im Norden bis zu dem breiten Thale, in dem die Oder zur Rhume fließt. Im Westen stößt es an die Hügelzüge, welche das rechte Leineufer begleiten, und im Osten an den Gipszug des Harzes. Das Untereichsfeld deckt fast genau die Fläche, aus der die Rhume bis zur Mündung der vereinigten Oder und Sieber ihr Wasser bezieht. Von Natur ist das gesamte Eichs- seld, so sehr es auch als arm verschrieen ist, kaum schlechter bedacht als die umliegenden Gegenden. Es sind geschichtliche Thatsachen, die das Leben der Eichsseldbewohner bis zum heutigen Tage noch anders erscheinen lassen als das der Bewohner der umgebenden Gebiete. Der Name Eichsfeld für dieses Gebiet ist noch heute zutreffend; denn die Eiche ist noch immer der vorherrschende Baum dieser Gegend. Große Waldungen aber hat das Eichsfeld schon jahrhundertelang nicht mehr, und das wird dort um so auffälliger, als das um- säumende Landgebiet ringsum sehr waldreich ist. Von großem Nachteil ist es dem Eichsfeld weiter gewesen, daß sich seine Einwohner, weil sie katholisch sind, sehr abweisend gegen die Einflüsse verhalten haben, die aus ihren evangelischen Nachbargegenden kamen. Erst nachdem sie 1802 von dem Kurfürstentum Mainz abgelöst worden sind, sind sie mit ihren Nachbarn enger in Berührung gekommen. Große Verkehrs- straßen, in der Jetztzeit sind das besonders die Eisenbahnen, haben das Eichsfeld in den letzten Jahrhunderten geflissentlich gemieden. Erst seit einigen Jahren durchzieht ein Schienenweg von Norden nach Süden diese Gegend. Als im Mittelalter noch die großen Warenzüge der Hansakaufleute durch das Land zogen, hatte das Eichsfeld zwei wichtige Durchgangs- straßen, die große Warenstraße von Braunschweig über Osterode nach Duderstadt und von dort weiter auf Nürnberg und die zweite Straße aus dem südlichen Eichsfelde nach Fulda und dem Rheine hin. Von dem Handelswege nach Nürnberg ging in Duderstadt eine Straße ab, die nach Nordhausen führte. Von Duderstadt ab stieg diese Straße die breite Fläche des Eichsfeldes hinan, bis sie nach zwei Stunden die Höhe erreicht hatte. An der Straße ragen dort zwei 50 m hohe, weißgraue Kalkfelsen empor, zwischen sich nur die enge Wegeschlucht lassend. Dieser Engpaß des „Ohmgebirges" ist die Porta Eichsfeldica, durch die die Straße aus dem Eichsfelde in die goldene Aue hinabführt. Rechts von der Straße liegen dann südwestlich die
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