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1. Die Provinz Hannover - S. 35

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 35 — abgaben brachen seinen Wohlstand und drückten es zur kleinen Land- stadt herab, die mit dem Jahre der Gründung ihrer Universität (1737) wieder zu wachsen begann. Im letzten Jahrhundert hat die Stadt ihre Bewolmerzahl mehr als verdreifacht; von der Zahl 9000 des Jahres 1800 sind 30200 im Jahre 1900 geworden. Aber selbst in diesem vergrößerten Göttingen hängt Verkehr, Industrie, überhaupt das ge- samte Leben und Treiben mit den Einrichtungen und Bedürfnissen der Hochschule zusammen. Dieselbe wird gegenwärtig von 1400 Studenten besucht. Einige Stunden unterhalb Göttingens bei dem Flecken Nörten verengt sich das Leinethal etwas; eine Sandsteinschicht, mit der Burg- ruine Hardenberg gekrönt, drängt von rechts vor. Von da ab verbreitert sich das Thal und erreicht bei Northeim wieder die Breite von 4 km. Bei Salzderhelden kommt dann von links her die Jlme aus einer breiten Mulde, in der Einbeck liegt. Nort- heim und Einbeck waren feste Städte, die wichtige Straßenübergänge deckten. In der Reformationszeit war beider Bedeutung groß; die Blütezeit beider Städte endigte der Dreißigjährige Krieg. Unter den gleichen natürlichen Bedingungen — denn beide Städte haben fetten Lehm- und Mergelboden, auf dem die Zuckerrübe, das Getreide und der Tabak gut gedeihen — wird Northeim (7800 Einw.) als wich- tiger Eisenbahnknotenpunkt über das von den großen Verkehrslinien abliegende Einbeck (8000 Einw.) emporwachsen. Die Eisenbahnen sind den Industrien sehr zu gute gekommen, so daß in Northeim die große Rhumemühle, die Tabakfabriken, Korn- und Viehhandlungen bedeutend geworden sind. Im Jahre 1892 ist in der lebhaften Stadt auch ein Lehrerseminar errichtet. In Einbeck ist in den letzten Jahr- zehnten eine berühmte Bierbrauerei wieder erstanden, die jährlich mehr als 3000 hl Bier nach Afrika, Süd-Amerika und Australien schickt. Auch ist dort eine Webeschule eingerichtet, die im nahen Solling die Weberei wieder belebt. Wertvoll für die Entwicklung der Stadt sind auch ein Technikum und eine Präparandenanstalt. Bei Salzderhelden, wo die Jlme in die Leine mündet, be- ginnt der Lauf der Leine sehr wechselvoll zu werden. Hügelrücken treten von links und rechts hart all den Fluß heran, zwischen ihnen hat sich der Fluß in gewundenem Laufe seinen Weg gesucht. Bei Grene, unterhalb des Ortes Kreiensen und vor Alfeld hat die Leine die Hügelketten durchbrechen müssen, bevor die seeartig auf- gestauten Gewässer abfließen konnten. Erst nach dem nördlichsten Durch- bruche bei Nord stemmen findet der Fluß in breiter Thalmulde ein ruhiges Bett, in dem er, von Hannover ab völlig im Flachlande, sein Wasser bei Eickeloh in die Aller leitet. e) Das Weserthal im Verglande. Mit der Aller geht das Wasser der Leine zur Weser, die also als Hauptfluß bezeichnet werden muß. Ihr Thalweg in unserm Berg- lande ist eine sehr enge Spalte, die erst bei Hameln sich erweitert.
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