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1. Die Provinz Hannover - S. 50

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 50 — noch besser gelungen sein soll als das ihrer Schwester, der Königin Luise, in Charlottenburg. Der Kreis der Dörfer in nächster Nähe der gewaltig wachsenden Stadt Hannover wird immer kleiner; eins nach dem andern wächst an den Riesenleib der Großstadt. Nur im Südwesten hat sich der regsamste und sabrikthätigste Ort, Linden, diesem Schicksale entzogen. Linden ist seit 1884 eine Stadt, deren Einwohnerzahl jetzt 50000 überschritten hat. Linden ist nur durch den Jhmefluß von Hannover getrennt. Zu dem raschen Emporkommen Lindens hat die Ausnutzung seiner Bodenschätze den Grund gelegt. Johann Egestorfs, ein Sohn eines armen Fischers in Lohnde, begann um 1820 große Kalk- öfen am Lindener Berge zu bauen; die erste Ziegelei zur Ausnutzung des fetten Bodens folgte bald. Johann Egestorffs Sohn Georg erweiterte die Anlagen seines Vaters, legte dazu die erste Zuckerfabrik im hannoverschen Lande an, baute die große Maschinenfabrik und nutzte die nahen Salzquellen aus. An der Stelle der Salzquellen erstanden große Fabrikwerke, die heute neben einer Mill. Ctr. Salz noch Schwefelsäure, Salzsäure und andere Chemikalien gewinnen. Zu diesen Egestorffschen Fabrikgründungen sind andere Werke hinzu- gekommen, von denen die Lindener Samtweberei (3000 Arbeiter) das bedeutendste ist. D. Das Rohlenbergland links der Leine. a) Deisterzug und Süntel. Die Höhen um Linden, deren reiche Bodenschätze zur Entwickelung, der Stadt so wesentlich beigetrageil haben, stehen in Verbindung mit größeren Bergzügen, die zu den Kalken, Mergeln, Thonen und Salzen noch Eisenerze und Kohlen bergen. Geht man von Linden etwa 10 km nach Südwesten, so ist man an den immer steiler sich wölben- den, schön bewaldeten Kuppen der Vorberge (Stemmer und Gehrdener Berg) vorbei und berührt den Fuß des Deisterbergzuges. Der Deister, der sich in der Richtung von Südosten nach Nordwesten 23 km hinzieht, ist ein Gebirgskamm von 300 - 400 m Höhe. Der lange Bergzug ist von Bennigsen im Südosten bis Bad Nenndorf im Nordwesten ohne erhebliche Einschnitte, so daß Bahnen und Straßen den Deister umgehen. Der ganze Deisterkamm ist dicht bewaldet, und zwar trägt die Südseite auf einem leicht bröckelnden Kalkstein üppig grünende Buchen, während die Nordseite mehr Fichten aufweist. Der Boden der letztgenannten Seite birgt einen kalkhaltigen Sandstein, der, wo er die genügende Härte hat, ein vorzügliches Bau- Material ergiebt. Dieser Deistersandstein umschließt die Kohlenlager, die bei Bantorf und Barsinghausen abgebaut werden. 15 km weiter nach Nordwesten vorgerückt und völlig von der Masse des Deisters abgerissen, taucht noch eine Platte des Deistersand- steins mit derselben Kohleneinlage als 150 m hoher Bergzug unter
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