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1. Die Provinz Hannover - S. 53

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 53 — Schicht Eisenstein, die kein Wasser durchläßt. Sie ist gebildet durch die Auslaugung der eisenhaltigen Gesteine, die hier abgesetzt wurden. Auf dieser Moorfläche hat die Haase in früherer Zeit an einer Stelle neben ihrem eigentlichen Flußbette einen Nebenarm in das weiche Land genagt. Fast im rechten Winkel zur Haase zieht dieser Nebenarm in vielen Windungen nach Osten durch den Thalgrund dahin und verstärkt sich durch kleine Bächlein; das ist der Ursprung der Else. Streitig- feiten der Müller an Haase und Else nötigten im 17. Jahrhundert die Regierung, die Wasserverhältnisse dieser Gewässer zu regeln. Durch ein Pfahlwerk in der Abzweigung wurde bewirkt, daß von da ab die Haase der Else etwa 1/3 ihres Wassers überließ. Da die Else mit der Werre in die Weser und die Haase in die Ems fließt, so ist hier noch heute eine natürliche Verbindung beider Flüsse, eine Stromgabelung, zu finden. An der nach Westen sich wendenden Haase liegt der Verkehrs- Mittelpunkt der Mulde, die Stadt Osnabrück (51.500 Einw.). Osna- brück ist eine Brückenstadt; sie führt ihre Entstehung darauf zurück, daß gerade an dieser Stelle die Haase einen günstigen Übergang für eine uralte von Norden nach Süden gehende Handelsstraße bot. Karl der Große mies der alten Siedelung einen Bischofssitz zu, wodurch dieselbe erhöhte Bedeutung gewann. Ihr Handel blühte auf. In der Hansazeit war ihre Weberei so bedeutsam, daß die Erzeugnisse, die aus den Händen der Osnabrücker Tuchmacher hervorgingen, in Island, Rußland und England sehr geschätzt waren. Die Reformationszeit wurde der Anfang des Niederganges der Stadt. Die Konfessionen stritten sich lange, und endlich brachte der Friede, der den Dreißig- jährigen Krieg endigte, noch die Wunderlichkeit, daß einmal ein katholischer Bischof und danach ein evangelischer braunschweigischer Prinz in Osna- brück regieren sollte. Die Stadt, die 1803 an Hannover gekommen war, begann wieder zu wachsen, als 1854 Hannover in den Zollverein eintrat. Jetzt ist sie äußerst gewerbthätig; denn Kohle und Eisen in nächster Nähe begünstigen die Industrie. Georgs-Marien Hütte, ein großartiges Eisenwerk, schafft allein mehr als 1000 Arbeitern Brot und Lohn. Eine kleine Erschütterung der Verhältnisse ergab sich 1899, als durch einen Streik das berühmteste Kohlenbergwerk des nahen Piesberges ertrank. Der Betrieb ruht noch jetzt, und die Grube wird vermutlich auf Jahrzehnte hin unberührt bleiben. Fragen und Aufgaben. Aus welchem Grnnde muß man den Solling als einen Teil des südhan- noverschen Hochplateaus ansehen? — Weise am Eichsselde nach, wie der geologische Aufbau des Landes den Reichtum desselben beeinflußt! — Vergleiche die Thalformen der betrachteten Abschnitte des Leine- und Weserflusses! Vergleiche Hils mit Hildes- heimer Wald, Deister mit Weserkette nach Ausbau und Oberfläche! — Worin liegt der Reichtum des Landsaumes vor unserm Berglande? — Wodurch unterscheidet sich die südliche Hochplatte zwischen Leine und Weser vom mittleren Leineberglande? — Nenne Maßnahmen der Behörden, die für den Wohlstand der Sollingbewohner verhängnisvoll geworden sind! — Stelle die großen mittelalterlichen Verkehrsstraßen zusammen, die das Bergland durchziehen! — Welches ist die Ursache der eigen- tümlicheu Querthalbildungen in der westlichen Weserkette? —
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