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1901 -
Berlin [u.a.]
: Spemann
- Autor: Beuermann, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
127 —
Bauernhaus und Gasthof in Südhannover (Thüringisches Wohnhaus).
Die nachfolgende Probe des „Heideplatt" ist aus Freudenthals
trefflichen „Heidefahrten" genommen; das Gelegenheitsgedicht wendet
sich gegen die irrige Annahme der Armut des Heidelandes:
„Is ok uns' Heid keen Kanaan,
So is se doch keen Wüstenee,
De Bnur keen schrecklich dummer Mann,
Sien Land nich power, markrn Se! —
Un datt ick Hess de Wahrheit spraken
Un nu na Karlsbad reis' tor Kur,
Derwiel de Geelsucht in min Knaaten,
So is min Paß hier, — spröök de Buur,"
(Nach Freudenthal.)
Nebenstehende Skizzen mögen uns über die innere Einrichtung
der Hausbauten Aufschluß geben und uns die Vorteile und Nachteile
der Anlagen verstehen lehren. In unserer Provinz treten besonders
drei Bauarten auf, die thüringische, sächsische und friesische. Sie alle
zeigen das Bestreben des Bauern, das Leben seines Hofes zu übersehen.
Der Sachse und der Friese suchen das dadurch zu erreichen, daß sie mit
ihrem Vieh und ihren Vorräten unter einem Dache wohnen. Der
Oberdeutsche vermeidet das; aber er wendet die eine Längsseite seines
gesonderten Wohnhauses den Vieh- und Vorratshäusern zu, ja, er lehnt
die Flügel seines Hauses an diese Nebengebäude. Der Oberdeutsche
tritt mit seinen Wohnansprüchen neben die Raumansprüche, die für
Vieh und Vorrat gemacht werden müssen. Sein Wohnhaus ist das
Haupthaus, um das sich alles andere gruppiert. Bei Sachsen und
Friesen sind Hausanlage und die Einrichtungen desselben mehr für das