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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 4

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
4 Allgemeine Geographie, vollbringt. Jene alte Meinung ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil bei der ungleichen und größtenteils ungeheuren Entfernung der Gestirne von der Erde dieselben bei dem fraglichen Umschwünge eine undenkbare Geschwindigkeit entwickeln müßten. So hätte der Mond in einer Minute 1700 km, die Sonne 675 000 km, der nächste Fixstern gar 130 000 Mill. km zu machen. Und nun erst die fernen Milchstraßensonnen! Außerdem ist unsere Erde viel zu klein, um einen derartigen Unischwung so ferner und großen Himmelskörper bewirken zu können. Aber man hat auch wirkliche Beweise für die Rotation der Erde. Zu ihnen gehört zunächst die Abplattung der Erde- Die Rota- uonsmaschine sowohl als auch eine weiche Thonkugel auf einer in schnelle Umdrehung versetzten Töpferscheibe zeigen uns, daß ein weicher oder elaftu scher„Kugelkörper sich infolge der Rotation an den Polen abplattet und iu der Aquatorebeue ausweitet. Nun ist erwiesen, daß unsere Erde dereinsi sich in einem weichen, ja flüssigen Zustande befunden hat. Ihre Abplattung an den Polen kann demnach nur von einer Rotation herrühren. Demnach votiert die Erde. Beweise für die Achsendrehnng der Erde Von W. nach 0 sind die Passatwinde (f. S. 29) und angestellte Fallversuche. Da z. B. die Spitze eiues Turmes bei der Rotation einen größeren Schwingungskreis durchläuft als sein Fuß, so können fallende Körper aus Turmeshöhe uicht den Fußpunkt der Senkrechten treffen, sondern müssen etwas östlicher davon aufschlagen. Dies ist auch durch Fallversuche in Hamburg, iu einem Berg- werkschachte zu Freiberg u. a. O. erwiesen. Folglich rotiert die Erde von W. gegen 0. Aus der Ach s endre hnn g der Erde erklärt sichder Wechsel von Tag und Nacht. Die der Sonne zugewandte Hälfte der Erd- kugel hat Tag, die von ihr abgekehrte Nacht. In dem Augenblicke, in welchem morgens unser Wohnort die Beleuchtuugsgreuze überschreitet, treffen denselben die ersten Sonnenstrahlen; wir haben Sonnenausgang. Tritt unser Wohnort infolge weiterer Drehung der Erde unter den Me- ridian, so haben wir Mittag. Von nun an dreht er sich von der Sonne ab; die Soune sinkt infolgedessen immer tiefer am Westhimmel hinab und geht in dem Augenblicke unter, in welchem unser Wohnort wieder durch die Beleuchtungsgrenze geht. — Der Bogen, welchen die Sonne am Tage über dem Horizont beschreibt, heißt Tag bogen; der Ergänzungs- bogen unter dem Horizont auf der Nachtseite wird Nachtbogen genannt. Die gleichen Benennungen wendet man auch aus die Bogeustücke an, welche ein Ort in der Tag- und in der Nachtseite aus der Erdoberfläche bei der Umdrehung der Erde beschreibt. 3. Die Bewegung der Erde um füc Sonne. (Revolution). Die Alten zweifelten nicht daran, daß die Sonne sich um die Erde drehe. Erst Copernikus klärte diesen Irrtum aus und bewies mit Erfolg, daß die Erde sich um die Sonne bewege. Für diesen Umschwung der Erde spricht zunächst ihre Rotation, welche undenkbar ist ohne eine gleichzeitige Fortbewegung der Erde im Raum. Unmöglich kann sich auch die un- geheuer große Sonnenkugel um die Erde bewegen! Wie diese alle andern Planeten, die von ihr Licht und Wärme erhalten, zu einem Umschwung »m sich zwingt, so auch unsere Erde. Bei dieser Revolution sind zwei Grundkräfte wirksam: die Fliehkraft, welche die Erde hinaus in den Weltraum schleudern will, und die Schwerkraft, mit welcher die Himmelskörper einander anziehen. Die vereinigte Wirkung beider ergiebt in diesem Falle die Umschwungsbewegung der Erde.
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