1892 -
Halle (Saale)
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
'24 Allgemeine Geographie.
gehören Gneis *), Glimmerschiefer. Marmor, überhaupt die Gruppe der
krystalluuschen Schiefer. Später entstandene Schichtgesteine sind Kalkstein,
Thonschiefer. Sandstein, Steinsalz, auch Gips und Mergel. In diesen finden
sich Flöze von Steinkohle und Braunkohle. — Die Eruptivgesteine
drangen einst in feuerflüssigem Zustande aus der Erde. Da ihnen durch-
weg die Schichtung fehlt, nennt man sie auch Massengesteine. Aus den
ältesten Zeiten der Erdgeschichte stammen Granit. Porphyr und Syenit.
Jüngere, sogenannte „vulkanische" Gesteine, sind Basalt. Trachyt, Bimsstein
und Lava. — Granit, Gneis und Glimmerschiefer bezeichnet man auch als
Urgesteine.
3. Vulkane und Erdbeben. Vulkane sind (in der Regel) kegel-
förmige Berge mit trichterförmiger Einsenknng. Durch diesen Krater
stehen die thätigen Vulkane in Verbindung mit unterirdischen feuerflüssigen
Massen, die sich „nesterartig" in die Erdrinde eingebettet haben. Unter
den Auswurfsstoffen sind Wasferdampf. Schlacken und Steine, vnl-
kanische Asche und Lava am wichtigsten. Die feuerflüssigen Lava-Massen
Gruppe erloschener Vulkane aus der Auvergne, gesehen vom Puy de Pariou.
brauchen sehr lange Zeit zur Abkühlung. Vulkanausbrüche sind in der
Regel von Erdbeben begleitet. Die verheerenden Wirkungen
von Vulkanausbrüchen zeigt z. B. die Verschüttung von Pompeji infolge
des Vesuvausbruchs im Jahre 79 und der Ausbruch des Jnselvnlkans
Krakatan. westlich der Snndastraße, im Jahre 1383, wobei 14009 Men-
schen ums Leben kamen, und ein Flächenraum größer als das Deutsche
Reich von der vulkanischen Asche bedeckt wurde.
Außer den (etwa 399) thätigen Vulkanen giebt es eine An-
zahl erloschener. In Deutschland gehört dazu namentlich das Ge-
biet der Geisel (Laacher See). in Frankreich die Anverane. — Auf vul-
kanische Thätigkeit sind endlich die G e y s i r e zurückzuführen, heiße,
periodische Springquellen, welche namentlich auf Island, Nenseeland und
in Nordamerika am Aellowstone-River vorkommen.
Fast alle Vulkane liegen in der Nähe der Küsten oder auf Inseln.
Die meisten Vulkane weist Amerika auf: die vulkanreichste Stelle der Erde
ist indes die Insel Java mit ihren 46 zum größern Teil thätigen Vulkanen.
Das Becken des großen Ozeans erscheint im 0. und W. von Vulkanreihen
eingerahmt. — Nenne die thätigen Vulkane Europas!
*) Eine dem Granit verwandte Felsart, bei welcher die Glimmer-
blättchen geschichtet sind.