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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 49

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 49 sind Thee und Reis. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand eine Furche mit dem Pfluge aus dem heiligen Acker in Peking, um'so den Bauerustaud zu ehren. — Der chinesische Gewerbe- fleiß liefert ausgezeichnete Seiden- und Baumwollenzeuge, Prozellan- fabrikate, Schnitzereien, Lackwaren und Tusche in den europäischen Haudel. — Binnenhandel und -Verkehr wird durch zahlreiche Kanäle ge- fördert; unter ihnen der rheinlange Kaiserkanal. Die S t a a t s r e l i g i o u ist die des C o u f u c i u s, welche das Schick- sal als allwaltend lehrt und Selbsterkenntnis empfiehlt. Doch bekennt sich das niedere Volk fast durchweg zum Buddhismus. Der Kaiser herrscht als „Sohn des Himmels" mit unumschränkter Gewalt über das Reich. Em Heer von Beamten, von den Europäern „Mandarinen" ge- nannt, steht im Dienste des Staates. e) Städte. China ist ein Land der Riesenstädte und weist von allen Ländern d e r E r d e a l l e i n m e h r e r e M i l l i o n e n st ä d t e auf. Peking (nördliches Hoflager) Residenz des Kaisers (1,6 Mill. E.). Sein Hafen T i e n - t s i n (1 Mill. E.). — Nanking (--- f. Hoflager), am untern Jang-tfe-Kiäng, Hanptfitz der Gelehrsamkeit und Industrie. — Schanghai, wichtigster Platz für deu Außenhandel. — Kanton, (1,6 Mill. E-) bedeutendste Handelsstadt des??. In der Nähe die eng- tische Insel Honkong. Die vom n. Wendekreis durchschnittene Jnlel F o r m o s a und die Insel Hainan sind chinesisch. 3. Korea (so groß wie Italien ohne die Inseln, 11 Mill. E.), eine Halbinsel zwischen dem japanischen und dem gelben Meer, von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist. Das Gebiet bildet jetzt ein selbständiges Königreich, beherrscht von dem „Könige der 10 000 In- seül." Bis in die neueste Zelt war es dem Verkehre verschlossen. (Hst. S ö u l.) 4. Japan (Land des Sonnenaufgangs 382 000 qkm, 40 Mill. E.) größer als der preußische Staat, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Hauptinsel ist Nippon. Das Jnselreich wird durch das stürmische japanische Meer, welches zu den Randmeeren Ostasiens gehört, vom Festlande getrennt. Die Inseln sind durchweg ge- birgig und der Hauptherd der großen Vulkanreihe, welche sich von den Snndainseln bis nach Kamtschatka hinzieht. Der bedeutendste der Vulkane ist der F u d s ch i j a m a (3800 in) auf Nippon. Die Gebirge erreichen nirgends die Schneegrenze. — Das Klima ist ozeanisch, und da die Ostküste von einer warmen Meeresströmung bespült wird (S. 17), wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8., welcher noch unter dem Einfluß der Monsune steht, gedeiht Reis, Thee uuo Baumwolle; nach N. nimmt die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner gehören zu deu mongolenartigen Völkern. Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten; auch die Lehre des Confucius hat Anhänger. Jnbezug auf Gewerbe und Wissenschaft waren sie bis in die neueste Zeit noch Schüler der Chinesen und lebten in ähnlicher Abgeschlossenheit wie diese. Seitdem es aber den Nordamerikanern gelungen ist, (1854) Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu öffnen, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur inbezug auf Gewerbe, Eisenbahn-, Telegraphen Heer - und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Zahlreiche junge Japaner studieren auf westeuropäischen Univer- Tromnau, Schulgeographie Ii (H. Schroedels Verlag in Halle.) 4
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