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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 88

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
88 Europa. welches sich in Gestalt eines riesigen Füllhornes vom Mittelmeer bis zur mittleren Donau hinzieht. Im Montblanc (4800 m) weisen die Alpen die höchste Erhebung des Erdteils auf. Durch ihren Reichtum an Gletschern und Schueefelderu sind siedaswasserreiche Quellgebiet der wichtigsten Ströme Mitteleuropas — Von den Mittelgebirgen, welche trabantenartig die Alpen um- stehen, gehören der Apennin und w. die Bergzüge der Balkanhalbinsel zu Südeuropa. Während dieselben unmittelbar mit dem Hauptgebirge der- knüpft sind, erscheinen die nördlicheren Mittelgebirge mehr oder weniger durch Stromthäler von dem Hauptgebirgsstock abgesondert: die französischen Mittelgebirge durch das Stromthal der Rhone, die Karpaten durch die Thalfurche der Donau, die südwestdeutschen Bergländer durch das Rhein- thal. Dagegen schließt sich die oberdeutsche Hochebene mit ihrer Um- Wallung unmittelbar an die Alpen an. — Der N. Mitteleuropas wird von dem deutschen und dem französischen Tieflande eingenommen. Dieses Tiefland Mitteleuropas steht im 0. mit den Tiefebenen Ost- europas im Zusammenhange und reicht im W. bis zum atlantischen Ozean. — zu den zahlreichen, wasserreichen Flüssen Mitteleuropas ge- hören auch die deutschen Ströme. Seenreichtum weisen die Alpen und die Küstenländer der Ostsee auf. Aus diesem Uberblick der Bodengestaltung Europas ergiebt sich |die natürliche Einteilung des Erdteils in Mitteleuropa, Süd- e uropa, Osteuropa und N o r d w e st e u r o p a. Die Kultureutwickluug Europas wurde durch die natürlichen Verhältnisse des Erdteils wesentlich gefördert. Seine günstige Lage inmitten der Landhalbkugel brachte ihn naturgemäß in vielseitige Be- Ziehungen zu andern Erdteilen. Die reiche und vielgestaltige Gliederung erhöht die Zugänglichkeit des Erdteils bis in seine zentralen Gebiete. Schon früb mußte diese Gestaltung die europäischen Völker ans das länderverbin- denoe Meer hinweisen. Die Bodengestaltung zeigt, wie bei keinem andern Erdteil, ein Durcheinandergreifen aller Hauptformen der Boden- bildung. Keine hohen Gebirge schließen das Innere von den Küsten ob; keine innern Hochländer trennen Sie Glieder von dem Rumpf des Erdteils. Das wegsame Mittelgebirge ist vorherrschend, und auch das zentrale Hoch- gebirge ist reich an Längs- und Querthäleru und setzt weder durch. seine Höhe noch durch seine räumliche Ausdehnung dem Verkehr unübersteigliche Hindernisse entgegen. Daher konnte sich auch die Kultur der Mittelmeer- länder über ganz Europa ausbreiten und zu einer europäischen Ku I- t u r entwickeln, welche vor Erstarrung durch die Lage des Erdteils und infolgedessen durch Völkerzuzug namentlich aus dem 0. her bewahrt wurde. Begünstigt wurden diese Wanderungen der Völker durch das mitten durch Europa in ostwestlicher Richtung sich hinziehende Tiefland. — Ebenso günstig sind die Bewässerungsverhältnisse. Der Wasserreichtum des Erdteils ist über seine Oberfläche sehr gleichmäßig verteilt. Wenn die europäischen Flüsse sich auch inbezug auf Länge und Stromgebiet nicht annähernd mit den Riesenströmen der großen Erdteile vergleichen können, so weist der Erdteil doch eine große Anzahl selbständiger Stromsysteme auf und ist verhältnismäßig am reichsten an schiffbaren Flüssen. Auch lassen sich fast überall leicht Kanalverbindungen herstellen. Zu allen diesen Vorzügen kommt noch ein günstiges Klima. 3. Ülitttö. Europa liegt fast ausschließlich in der nördlichen gemäßigten Zone, und zwar überwiegend in den kühleren Teilen derselben. Nur die nördlichsten Striche gehören der kalten Zone an. Das Nordkap ragt etwa 600 km ht das Polargeoiet hinein, während die f. Punkte des Erdteils noch 1300 Km von den Tropen entfernt sind. Der Lage
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