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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 139

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 139 nur den Anbau von Sommergetreide, Kartoffeln und Flachs gestattet. Ein etwas freundlicheres Bild zeigt der bayrische Wald. 2. Tie Bewohner sind ärmliche, arbeitsame Leute, fast ausschließ- lich katholischer Konfession. Die Bevölkerungsdichtigkeit entspricht der- jenigen auf der Hochebene. Der Holzreichtum des Gebirges nötigt zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und ist die Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer Gebirgsbewohner er- nähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanzholz, Schindeln, Holzschuheu und durch Tischlerei. — Das Gebirgsgestein enthalt mancher- lei nutzbare Mineralien, als Graphit, Quarz und Porzellanerde. Hierauf gründet sich die ausgebreitete G l a s i u d u st r i e, ferner die Be- reitung von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Auf den rauhen Gehängen gegen Böhmen hin gedeiht wenig Getreide; lohnender ist der Ackerbau auf der milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau eine ergiebige Einnahmequelle der Bevölkerung. — Das Gebirge bildet eine Völker scheide zwischen den deutschen Bayern und den slavischen Böhmen. 3. Der schwäbisch-fränkische Iura. 1. Ter schwäbische Jura zieht sich in nordöstlicher Richtung vom Oberrhein bis zur breiten, srucht- baren Thalsenke der Wörnitz hin. welche bei D o n a n w ö r t h mündet. Er bildet eine breite K a l k st e i n p l a t t e von etwa 700 ra mittlerer Höhe, welche im S.-W. Erhebungen über 1000 m ausweist, von den Quellslüsseu der Donau durchschnitten wird und weiterhin den Donaufluß auf seinem l. Ufer begleitet. Von der Donauseite steigt er ganz allmäh- lich an und erhebt sich kaum merklich über die Hochebene jenseits der Donau. Dagegen ist lein Abfall nach N. steil und weist hier schlechten- artig zerfressene Steilgehänge auf. Hier insonderheit führt er den Namen „rauhe Alb". Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von Kegelbergcn vorgelagert, unter denen der Hohenzollern (850 m) und der Hohenstaufen die bekanntesten find. Der breite Rücken des schwäbischen Jura zeigt rauhes Klima, Waldarmut und eine dünne Ackerkrume, auf welcher der „Älbler" seinen Dinkelweizen baut. Mit der Kalknatur des Gebirges hängt seine Wasser- armut zusammen, da die Niederschläge schnell und nachhaltig von dem Kalkstein aufgesogen werden. Indessen hat man in neuester Zeit durch großartige Wasserleituugsanlagen dein Wassermangel abzuhelfen versucht. Einen freundlichen Gegensatz zur Natur der rauheu Alb bilden die srucht- bareu Querthäler, welche den Jnrazng durchsetzen. — Dem Jnra eigen- tümlich sind die zahlreichen versteinerten Schnecken, Muscheln, Korallen, Schwämme und Belamniten, sowie sein Höhlen reich tu m. Man kennt mehr als 70 größere Höhlen und mehrere Hundert kleinere Grotten. Gewöhnlich sind die Höhlen mit wundervollen Tropfsteinbildungen ge- schmückt.^ In manchen hat man große Mengen Knochen vom Höhlen- bären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie Steinwerkzeuge, Waffen n. dgl. gefunden. Die bekannteste ist die Nebelhöhle bei dem Lichtenstein. Die V c w ohne r sind katholische Schwaben. Nenne die Staaten, durch welche sich der schwäbische Jura hinzieht! — Unter den (Städten des Jnragebiets ist das historisch bekannte Reut- linken zu nennen; gehört zu Württemberg. ctt'j Hohenzollernschen Lande ziehen sich in Knieform langgestreckt fco™. Neckarthal quer über die rauhe Alb und das Donauthal bis ins Gebiet der ichwälnfchen Hochebene hm. Die Hst- dieses Stammlandes der
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