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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 1

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
A. Allgemeine Geographie. I. Himmelskunde. 1. Die Erde als Himmelskörper betrachtet. 1. Die Gestalt der Erde. Der Augenschein lehrt, daß die Erde eine große Scheibe sei. Dafür wurde sie auch im grauen Altertum gehalten. Um diese große Scheibe flutete nach Ansicht der Zeitgenossen Homers der Ozean. — Die Erfahrung lehrt nun aber, daß die Sonne östlicher gelegenen Orten früher aufgeht, als westlicher gelegenen. Wäre die Erde eine Scheibe, so müßten alle Orte gleichzeitigen Sonnenaufgang haben. Da dies nicht der Fall ist, so muß die Erdoberfläche von 0. nach W. gekrümmt sein. — Reist man in der Richtung nach N., so hebt sich der n. Polarstern höher und höher. Über dem u. Teil des Horizonts tauchen neue Sternbilder auf. Die umgekehrten Beobachtungen macht man, wenn man südwärts reist. Folglich muß die Erdoberfläche auch von N. nach S. gekrümmt sein. — Von fernen Gegenständen, z. B. von Schiffen, Bergen, Leuchttürmen, sieht man zu- nächst nur die oberen Teile; die unteren werden erst sichtbar, wenn man näher kommt. Ferner hat man Reisen um die Erde iu verschiedenen Richtungen ge- macht. Ihre Oberfläche muß also allseitig gekrümmt sein. Der Schatten, welchen die Erde bei Mondfinsternissen auf den Mond wirft, ist stets kreisförmig. Auch der Horizont (Gesichtskreis) ist bei freier Aussicht überall kreisförmig. Diese Erscheinungen sind Beweise für eine kugelförmige Gestalt der Erde. Demnach ist unsere Erde eine Kugel. Doch zeigt der Erdball nicht eine vollkommene Kugelgestalt. Die Erdachse ist 42 km kürzer, als der Durchmesser des Äquators. Demnach ist die Erde nach den Polen zu etwas abgeplattet, dagegen nach der äquatorialen Mitte zu etwas aus- geweitet. Ihre Gestalt ist also nur kugelähnlich, ein Sphäroid. Doch beträgt die Abplattung nur etwa 1i300 des Erddurchmessers. — Die Abplattung der Erde ist durch Pendelversuche und Gradmessungen erwiesen. Pendel von gleicher Länge schwingen in polaren Gegenden schneller, als in Orten am Äquator. Dies ist nur daraus er- klärlich, daß erstere dem Mittelpunkt der Erde näher liegen als letztere. Bei dieser Abplattung muß auch die Krümmung der Erdoberfläche polwärts geringer werden. Die Gradbogen der Meridiane werden daher hier etwas größer sein, als in den Aquatorgegenden. Dies ist durch Gradmessungen auch in der That festgestellt. 2. Das Gradnetz. Damit man auf der Erdkugel sich genau orientieren kann, ist es nötig, gewisse festliegende Punkte und Linien anzunehmen. Die Gesamtheit derselben nennt man das Gradnetz. Der nördlichste Punkt der Erde, welcher senkrecht unter dem n. Polarsterne liegt, heißt Nordpol; ihm gegenüber liegt der Südpol. Beide Pole denkt man sich durch eine gerade Linie verbunden, welche durch den Mittelpunkt der Erde geht und Erdachse genannt wird. — Um die Mitte der Erde, von beiden Polen gleichweit ent- fernt, läuft eine Linie, welche die Erde in eine nördliche und eine südliche Halbkugel teilt. Diese Linie heißt Gleicher oder Äquator, von den See- Tromnau, Schulgeographie Ii (H. Schroedels Verlag in Halle). 1
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