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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 61

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
Afrika. 61 4. Das südafrikanische Tafelland. a) Es umfaßt den f. Teil des südafrikanischen Hochlandes (1000 bis 1200 m hoch). Der Zugang zum Innern ist durch steile Randgebirge erschwert. Am stärksten gegliedert erscheint der Südrand. Aus der Küsten- ebene steigt man über die Zw arte (schwarzen) Berge zur Karroosteppe empor („karru" --- hart; in der trocknen Jahreszeit ist der Boden felsenhart); nö. davon die unwegsamen Drakenberge. Auf der obersten Stufe der westwärts fließende Oranjeström. — Die Bewässerung ist weniger reichlich, als in Zentralafrika: ja im Nw. nimmt der Boden sogar Wüstenform an und bildet hier die trockene Kalahz-ri, Das Klima ist besonders in den s. Strichen und ans den Hochebenen auch für Europäer recht zuträglich. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 20° C. und darunter. — Die Bevöl- kerung bestand ehedem aus der südafrikanischen Rasse, von der sich im Nw. noch die Hottentotten und Buschmänner erhalten haben. Dann drangen von No. her die kräftigen Kaffern ein, ein Zweig der Bantnneger. Die Hauptbeschäftigung aller dieser Bewohner ist Viehzucht und Jagd. Auch viele Europäer leben im Kaplande und den beiden Bauern- republiken. Staatlich teilt sich das Gebiet in die Länder des englischen Besitzes, die beiden Bauernrepubliken und Deutsch-Südwestafrika. Der englische Besitz umfaßt den größten Teil vom außertropischen Südafrika. Den Engländern gehört das Kapland, das ö. Küstenland (Kaffernland), das Gebiet vom mittleren Orangefluß (Englisch-Betfchuanenland) und weite Striche n. da- von bis zu dem Seengebiet (Englisch-Nyasfaland). Im Kaplande sind fast alle europäischen Getreidearten eingeführt. Auch Wein gedeiht sehr gut. Ganz besonders aber blüht hier und in den Bauernrepubliken die Schafzucht, so daß Südafrika be- züglich der Schafzucht ^u den ersten Ländern der Erde zählt. Ferner blüht die Straußenzucht. — Der Hauptort des englischen Besitzes ist die Kapstadt, im Hintergrunde der Tafelbai am Fuße des Tafelberges gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart europäisches Gepräge und ist von einem Völkergemisch verschiedener Rassen und Nationen bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte. Haltepunkt für Australien- und Jndienfahrer. Nach Eröffnung des Sues-Kanals hat die Stadt viel von ihrer Bedeutung verloren. Hauptausfuhrprodukt ist Wolle. S. von der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guten Hoffnung. Östlich der aufstrebende Hafenort Port Elizabeth mit vielen Deutschem — An der Südost- Küste Port Natal.*) Im Innern Südafrikas die beiden Bauernrepubliken: die südafrikanische Republik und der Oranje-Freistaat. Beide wurden seiner Zeit von niederländischen Boeren (buren) gegründet, welche aus dem Kaplande, unzufrieden mit der englischen Regierung, auswanderten. Reichtum an Wolle und Diamanten. Die Transvaal- Goldfelder locken viele Goldsucher und Abenteurer an. b) Deutsch-Südwestafrika, l2/3 mal so groß als das Deutsche Reich, aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des Oranje im 8. bis zu den portugiesischen Besitzungen im N. Die Ost-Grenze bildet der 20.° v. G., doch so, daß im No. ein schmaler Streifen deutschen Gebiets als Zugang zum Sambesi bleibt. -— Hinter einem wüstenähnlichen Küsten- lande, das nur mit klobigen Ochsenwagen, bespannt mit zahlreichen Zugochsen, durchreist werden kann, breiten sich steppen artige Hochebenen aus. Hier weiden die Nama (Hottentotten) und die negerartigen Herero ihre großen Viehherden. Beide Stämme sind Erbfeinde und leben in fortwährendem Kriege, der dem Lande viel Unsegen bringt und oft die besten Absichten der deutschen Regierungsbeamten in ihrer Ausführung hindert. Die rheinische *) D. h. Weihnachtshafen; entdeckt durch Vasco de Gama am Weihnachtstage 1498.
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