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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 104

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
104 Europa. Das Tiefland des Po, auch lombardische Tiefebene genannt, wird im W. und N. vom dem Hochgebirge der Alpen umzogen, im 8. vom Apennin, im 0. vom Meer begrenzt. Die an das Tiefland anstoßenden Teile der Alpenzüge gehören fast durchweg zu Italien. Zu den bedeutendsten Erhebungen der italienischen West- alpen gehören der Monte Biso (3850 m), mit dem Quellgebiet des Po, der Mont Cenis (ßeni) mit dem Mont Cenis-Paß (2100 m) und dem berühmten Eisenbahn- tunnel, und der kleine St. Bernhard, über dessen Paß (2160 m) einer der ältesten Wege von Gallien nach Italien führt. Die n. Alpenzüge öffnen sich in großen, seenreichen Thälern zur Ebene. Der s. Kalkalpenzone gehören in Italien die lompardischen Alpen (mit den Bergamaskar A.) ö. vom Lago Maggiore bis zum Oglio, und die venetianischen Alpen an. Das Potiefland war in früheren Zeiten der Erdgeschichte ein Meerbusen der Adria. Es senkt sich ganz allmählich ö. zum Meere und wird seiner ganzen Aus- dehnung nach vom Po durchflössen, dem namentlich von den wasserreichen Alpen zahlreiche Nebenflüsse zugehen. Die meisten derselben durchströmen vor ihrem Eintritt in die Ebene herrlich am Fuß der Alpen gelegene Seen, so der Tessin den reizend gelegenen Langensee (Lago Maggiore) und die Adda (von den Bernina-Alpen), den dreizipfligen Comerfee. Der Mincio (mintscho), ist der Abfluß des größten der italienischen Seen, des Gard asees. Das Mündungsgebiet des Po ist ein Delta, das sich immer mehr ins Meer hinausschiebt. Als Zufluß zu diesem Deltagebiet ist auch die Etsch (von den Tiroler Alpen) aufzufassen. Zu den vielen natürlichen Wasseradern kommen noch zahlreiche Kanäle. — Das Klima der Ebene ist über- wiegend Landklima mit großem Gegensatz der Jahreszeiten. Der Winterfrost hindert hier noch das Gedeihen der Südfrüchte, die nur an besonders geschützten Stellen, z. B. in den sonnigen Alpenthälern, ausdauern. Die außerordentliche Fruchtbarkeit der Ebene ermöglicht reiche Getreideernten (namentlich Weizen und Mais), lohnende Baumkultur (Oliven, Maulbeerbäume, Kastanien, Wallnußbäume) und Weinbau, so daß die ganze Ebene einem wohlgepflegten Garten gleicht. Sie ist sehr dicht be- völkert (150 aus 1 qkm). Die Halbinsel wird vom Apennin, einem Mittelgebirge, durchzogen. Als ligurischer Apennin umzieht er den Golf von Genua, streicht dann als toskanischer Apennin in fö. Richtung bis zur Tiberquelle, zieht sich als römischer Apennin parallel der nahen Küste des Adriameeres hin und erreicht in dem wilden Hochlande ^er Abruzzen seine höcbsten Erhebungen. Hier der Gran Sasso (großer Felsen, 2920 m). In Süditalien teilt sich der Apennin in zwei Züge, denen aber oft eine einheitliche Kammbildung fehlt. Das ganze Gebirge besteht vorwiegend aus Kalk und ist sehr wasserarm. Im n. Teil vorzüglicher Marmor (Carrara). — Die Ostseite der Halbinsel hat schmalen, sehr beschränkten Küstensaum. Die Westseite ist die begünstigtere, weist die bedeutendsten Flüsse, Arno, Tiber und Bolturno, auf, hat thalreiche Uferlandschaften und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet. (Elba, Capri.) Um den Arno breitet sich das fruchtbare toskanische Tief- l and aus, das im 8. von der Arnomündung indes die fieberhauchenden Maremmen (Sumpfniederungen) aufweist. Um den Tiber die wellige, baumlose römische Cam pagna (kampänja). Sie ist wenig fruchtbar und geht im 8. in die gefürchteten pon- tinischen Sümpfe über. Das schönste Gebiet ist die campanische Tiefebene, „die glückliche", um den Bolturno. Hier erhebt sich in der Nähe von Neapel der Vesuv. Die ausgedehnte apulische Ebene ist wasserarm und Weideland. — Das Klima der Halbinsel ist Mittelmeerklima, hat milde Winter mit sehr seltenem Schnee- fall und sonnige, regenlose Sommer. Regen im Frühling und Herbst. Ein gesürchteter Wind ist der heiße, schwüle Scirocco. Die vor Nordwinden geschützte Riviera (= Gestade), am Golf von Genua ist durch ihre milden Winter berühmt und wird von vielen Brustkranken aufgesucht. Das Klima der Halbinsel ist dem Gedeihen der Südfrüchte (Apfelsinen, Citronen, Feigen :c.) zuträglich. Die Inseln. Die bedeutendste derselben ist Sicilien, durch die Straße von Messina vom Festlande getrennt. Ein wellenförmiges Tafelland, das im N. in regel- rechte Gebirgszüge übergeht, die gleichsam eine Fortsetzung des Apennins bilden, ^m O.derätna, eine vereinzelte Gebirgsmasse vulkanischer Natur mit vielen Kratern (3300 m hoch). — Bor der Nordküste Siciliens die liparischen Inseln, durchaus vulkanischer Natur, mit dem ununterbrochen thätigen Vulkan Stromboli. Zu Italien gehört ferner die gebirgige Insel Sardinien. — Eorsika ist französisch, die .^alta- gruppe englisch.
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